Dienstag, 17. November 2009

Zimmer mit Aussicht - Room with a view

Allmählich neigt sich unsere Zeit in der Türkei dem Ende zu, und in einer etwas verfrühten Retrospektive kann ich wohl sagen, dass unsere Quartiere unsere Erwartungen oft übertroffen haben. Ob Hotelzimmer mit Blick auf historische Altstädte, Campingplatz in landschaftlich wertvoller Lage oder Grabungshaus mit Charme, fast alle hatten das gewisse Etwas. Leider hatte Uly manchmal das Nachsehen und musste im Auto übernachten, was ich dann mit langen Abendschmusestunden und ausgiebigen (und manchmal recht frühen) Morgenspaziergängen zu kompensieren versucht habe.



Slowly but surely our time in Turkey is coming to an end. Retrospectively I think I can already say that our accommodation very often exceeded expectations. Whether it was a hotel with view to the old city, a camping site within beautiful surroundings or excavation house with charme, almost all of them had something special. Unfortunately Uly sometimes was left behind in the car, where he had to sleep, which I tried to compensate by overlong cuddling hours in the evening and extensive morning walks.


Wie auch immer, zu sehen gab und gibt es naturgemäß sehr viel, und so manche archäologische Stätte wirkte selbst wie ein Zimmer mit Aussicht (Hanghaus 2 Ephesos!!!). Nach einem eindrucksvollen Tag in Afrodisias, haben wir (kostenlos) im Garten eines Restaurant-Hotels übernachtet, wenngleich der Besitzer mit einem Seitenblick auf Uly meinte, dass er seine Hühner gerne behalten möchte. *lol* Der Hofhund, eine süße kleine Hündin hatte – ebenso wie die Hühner und der Hausherr – auch Vorbehalte gegen Ulys Anwesenheit, wollte uns aber trotzdem unbedingt auf unseren Spaziergängen begleiten. Das tolle an dieser Unterkunft war, dass wir in den seltenen Genuss echter türkischer Hausmannskost (in diesem Fall tatsächlich HausMANN) gekommen sind. Hmmmmm.




Anyway, there was and is much to see and one ort he other archaeological site is a room with a view itself (terrace house in Ephesos!!!).
After spending an impressive day in Afrodisias, we camped in the garden of a restaurant-hotel for free, although the owner with a view to Uly said that he prefers to find all his chickens alive the next morning. *lol* His dog, a sweet little bitch had prejudices against Uly as well, but she obviously decided that keeping us company during our walks would be worthwhile. The great thing about this accommodation was that we came to sample original Turkish cuisine. Yummy.




Nächster Halt war Bodrum (zu touristisch für meinen Geschmack, aber das Unterwassermuseum ist definitiv einen Besuch wert), wo wir uns eigentlich ins Mittelmeer stürzen wollten, davon haben wir dann aber doch Abstand genommen, obwohl unser Campingplatz sogar einen „Privatstrand“ hatte.





Es ging, mit einem kurzen Badestopp in einer einsamen und verträumten Bucht, dann direkt weiter über Didyma (beeindruckende Tempelanlage!) nach Milet (nicht so beeindruckend).
Dann haben wir uns in Richtung Landesinnere gewandt und sind zum Latmosgebirge am Bafa Gölü (Bafa See) gefahren. Dort haben wir in Kapkırı genächtigt, einem kleinen verschlafenen Ort direkt am Ufer des Sees, wo alle touristische Beschilderung auf Deutsch war. Unglaublich! Leider war unsere Zeit etwas begrenzt, so dass der Ausflug ins Gebirge zwar sehr schön, aber im Hinblick auf die Suche nach prähistorischen Felsmalereien nicht sehr erfolgreich war.




Next stop was Bodrum (too touristic for my taste, but the underwater museum is well worth a visit), where we wanted to go swimming, which we did not do in the end, although our camp site had a “private” beach.
On the road we stopped at a beautiful bay and went swimming, and then proceeded to Didyma (very impressive temple) and Milet (not so impressive). Afterwards we headed to the Latmos Mountains and the Bafa Gölü (Bafa Lake). We stayed the night in Kapkırı, a nice little village at the see coast, where all touristic signs were in German. Unbelievable! Unfortunately time was limited so our trip to the mountains was very nice but with regard to our search for prehistoric rock painting quite unsuccessful.




Es zog uns weiter nach Priene, wo es aus mehreren Gründen sehr schön gewesen ist. Zum einen war der Hotel-/Campingplatzbesitzer ein sehr netter, immer zu Späßen aufgelegter, älterer Herr, und zum anderen bestach die Ruine durch ihren Erhaltungszustand und das geringe Touristenaufkommen. Uly hat es genossen oberhalb des Theaters durch den Wald zu sprinten, und ich habe die Aussicht genossen.

In gewisser Hinsicht das absolute Gegenteil war Ephesos, wo uns unsere Route als nächstes hinführte. Da wir im Grabungshaus der Österreicher übernachten konnten, sind wir um kurz vor sieben mit den Restauratoren zu den Ruinen gefahren, was traumhaft schön war (Licht, Ruhe, interessante Fakten). Um acht Uhr haben wir dann geradezu einen Kulturschock erlitten, denn trotz des Umstandes, dass keine Saison mehr ist, reihte sich Touri-Gruppe and Touri-Gruppe, und es war fast kein Durchkommen mehr. Grausam! Man konnte sich die unterschiedlichen Bereiche der Stadt nicht vernünftig angucken, weil ständig irgendjemand meinte, wild gestikulieren oder auf einen einreden zu müssen, dass man ja im Bild steht. Unverschämtheit.




Einzige Erholung (jedenfalls für uns, denn Uly musste draußen unter einem Sonnendach fern der Touristen warten) war das Hanghaus 2, für das man extra Eintritt bezahlen muss, was offensichtlich viele Touristen abschreckt. Gut für uns, schade für die Touris, denn diese Investition lohnt sich wirklich. In diesem Bereich sind nicht nur die Böden und Fundamente, sondern auch die aufgehenden Mauern der Gebäude sehr gut, und mit Wandschmuck (Marmorverkleidung, Bemalung, Mosaike etc.), erhalten. Man muss sich also nicht vorstellen, wie die damaligen Hausherren gewohnt haben, man bekommt es direkt und deutlich vor Augen geführt. Kurzum: ich war begeistert. Die Restauratoren sind immer noch dabei die Wandverzierungen zu restaurieren, und machen einen Superjob. Für mich wäre dieses Gepuzzel ja nichts, aber welche Ergebnisse dort erzielt werden ist schon der Wahnsinn. In einem Raum (ok, der Hausherr war auch kein armer) fanden bei der Verkleidung der Wände 19 (!) Sorten Marmor Verwendung. Wenn dieser Raum fertig restauriert ist, werde ich in jedem Fall nochmals nach Ephesos kommen. Das sollte ich sowieso tun, denn Ulys Anwesenheit hat zu einer erneuten Jagdeinladung durch einen der Restauratoren geführt. Ich sollte am Sonntag (es war gerade Montag) mit ihm zur Wildschweinjagd gehen. Und wieder musste ich leider ablehnen, weil eine derartige Verlängerung unseres Aufenthaltes einfach nicht möglich war. *schnief* Als „Entschädigung“ gab es am Abend gegrilltes Wildschwein, was sich (ich war erstaunt) auch ca. die Hälfte der türkischen Restauratoren haben schmecken lassen. Das war superlecker, die Einladung wurde erneut ausgesprochen, und ich war ein bisschen geknickt ob des straffen Zeitplans. :’-(




On we went to Priene, where we had a great time for various reasons. One was the camp site owner who was a very nice and funny older man, another one the good conservation of the city and the lack of tourists. Uly loved to explore the forest above the theatre and I enjoyed the terrific view.
In some ways Ephesus, where we went next, was the complete opposite. As we were staying in the Austrian excavation house, we went to the site with the restorers at around 7 am, which was veeeeery nice (light, silence, interesting facts). At 8 am we were shocked by the tourist masses that swarmed the place (it is still low season!). You could neither walk nor look properly due to tourist groups treading on your feet and waving you aside for one or the other photo. Grosse!




 Only the terrace house 2 provided some air to breathe, most probably because it costs an extra of 15 Lira, which seems to be too much for most tourists. Actually this was good for us, but a definite miss for those tourists as there is loads to see. In this area not only the floors and fundaments are preserved, but also the walls with decorations (marble, paintings, mosaics etc.). This means you do not have to use your own imagination, but can actually see the way those people back then lived. It was awesome. The restorers are still working on the walls and they are doing a great job. This puzzle work is not for me, but the results they achieve are marvellous. One of those rooms (ok the owner was very rich) they discovered 19 (!) different kinds of marble in the wall decorations. When this room will be finally restored, I will be back in Ephesus looking at it for sure! This I should do anyway, because Uly presence led to yet another invitation for hunting by one of the restorers. He asked me to go hunting for boars on Sunday (it was Monday), which I could not do, because such a prolonged stay would have ruined our timetable completely. *sniff* As some kind of compensation he brought some boar to be barbecued for dinner, which was also eaten by about half of the Turkish restorers (I was quite surprised). It was delicious and I grew more and more dissatisfied with our tight timetable. :’-(




Wie zur Bestätigung der Tatsache, dass ich eigentlich gerne in Ephesos geblieben wäre, war unsere Zeit in Izmir ein bisschen unterirdisch. Zum zweiten Mal in meiner Reisekarriere hat der Lonely Planet bei der Hotelsuche völlig versagt. Dass als günstig und gut beschriebene Hotel (einen Campingplatz gab es nicht) war echt zum abgewöhnen. Auch Izmir selber ist nicht sooo schön, dafür können sich die Museen sehen lassen.

As if confirming my desire to stay in Ephesus, Izmir was not really nice. For the second time in my traveller career the Lonely Planet let me down in search for a decent hotel (no camp sites around). It said cheap and good, but it was devastating. Also Izmir itself is not particularly a beauty, but at least the museums are worth a visit (new and nicely presented artefacts).




Weiter ging es also in Richtung Westen, an die Küste, wo wir uns noch ein paar antike Stätten angesehen haben, und einen traumschönen, wenngleich etwas spartanisch eingerichteten Campingplatz gefunden haben. Leider konnten wir dort nicht bleiben, denn es gab eine Hundefamilie (Hündin, Rüde und 3 Welpen). Zunächst meinte der Besitzer, dass er die Eltern anbinden würde, mit den Kleinen sei es dann kein Problem. Doch es zeigte sich, dass die Kleinen richtige Giftspritzen waren, die meinen Uly auffressen wollten. Das hat der natürlich entsprechend quittiert, was zu anhaltendem Schreien der Welpen und weiterem Gekläffe geführt hat. Also haben wir von einer Übernachtung abgesehen, und sind weitergefahren.





Als die Nacht über uns hereinbrach und wir noch keine Unterkunft gefunden hatten, haben wir beschlossen uns einfach irgendwo an die Strandpromenade von Güzelbahçe zu stellen, und in einem Restaurant zu fragen, ob wir die Sanitäranlagen nutzen dürfen. Dort riet man uns dringend davon ab auf der Straße zu übernachten, und sagte uns, dass in 5 km auf der rechten Seite (klar, auf der anderen war ja auch Wasser) ein CP kommt. Also sind wir weitergefahren, und fast dran vorbeigebrettert. Warum? Nun ja, offensichtlich beschränkt sich das runtergehandelt werden wollen bei den Türken nicht auf den Basar, denn der CP tauchte schon nach max. 150 m auf der rechten Seite auf. Alles verhandelbar?

Zum Glück fahren die Türken ja auch auf der Autobahn in aller Gemütsruhe rückwärts, wenn sie die Ausfahrt verpasst haben, und so hat sich auch keine daran gestoßen, dass ich einfach den Rückwartsgang reingeknallt habe, und die 100 m, die ich zu spät zum Halten gekommen bin, zurückgesetzt habe. Der CP war super, wir zufrieden und der Spaziergang an der begrünten Strandpromenade für alle sehr schön.




So we went on to the coast where we visited some more ruins and found a camp site in a beautiful bay. Unfortunately we could not stay there as there was a dog family (bitch, dog and three whelps). First the owner said that everything would be just fine if he tied up the adult dogs, the little ones were no problem. Actually the little ones were as bad as I had there parents expected to be. They came over Uly and tried to eat him, which did not go well with him at all, which again led to screaming and more barking of the whelps and so on. So we decided to shave it and go on searching. When night was falling and we had not yet found accommodation, we decided to stay at the coast and sleep in the car, asking a t some restaurant to use the necessaries. There we were told that this is not a good idea, but that there is a camp site about 5 km away on the right side (of course on the right, as there is ocean on the left). So we drove on and past. Why? Well, obviously haggling down the amount does not exclusively go for the bazaar, because the camp site appeared some 150 m further on the road.


Fortunately the Turks are used to people driving back some hundred metres even on highways, so I went back and took the right turn to the camp site, which was a good one by the way. I walked along the shore with Uly and everyone was happy.




In Bergama/Pergamon, wo wir eine Begegnung der dritten Art mit einem Kassierer hatten. Es ist so, dass das DAI hier einige Projekte hat, also sind wir davon ausgegangen, dass es keine Probleme mit dem kostenfreien Eintritt gibt. Da hatten wir die Rechnung aber ohne besagten Kassierer gemacht. Der stellte komplett auf stur, ließ sich von gar nichts beeindrucken und wollte einfach nicht hilfsbereit sein. Stronzo! Damit stellte er die absolute Ausnahme dar, denn die Türken sind wirklich die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft in Person. Jedenfalls hat er uns partout keinen Eintritt gewährt, und uns an den Museumsdirektor verwiesen, der nur leider mit Gästen unterwegs war. Also haben wir uns zunächst dem Asklepion und dem Museum zugewandt (wo die Kassierer wesentlich umgänglicher waren), und ein paar Herren kennengelernt, die am Asklepion Souvenirgeschäfte betreiben. Die haben dann Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, und einer hat den Museumsdirektor angerufen, und nun sollten wir ohne Probleme Einlass erhalten. Nun ja, problemfrei ging es dann nicht, aber nach zwei Anrufen (der Kassierer war nicht anwesend, und seine Kollegin zwar mürrisch, aber eher geneigt einen Verantwortlichen anzurufen) bekamen wir unser Ticket und konnten uns Pergamon ansehen.





In Bergama/Pergamum, where we had a very unpleasant encounter with a teller. The German Archaeological Institute has a few projects here, so we assumed that getting free entry would be easy. Well, we were wrong, as we did not take into account that that teller would be unwilling to cooperate. He went as stubborn as a donkey, proved to be unimpressible and just did not want to be of help to us. Stronzo! Fortunately this is the absolute exception. Mostly the Turks live up to their reputation concerning hospitality and helpfulness. Anyway, he did not permit us, and told us to go and find the director of the Bergama Museum, because only he could grant us free entry. Unfortunately he had guests himself that day and could not be found. So we visited Asklepion and museum first (not paying anything), and got to know some guys who are running some gift shops at the Asklepion. They tried to get the director on the phone, and told us they had succeeded and that we could go to Pergamum the next day. Well it was not easy, but we managed to gain free access the next day, mainly due to the fact, that the uncooperative fellow was not there and his female colleague was ready to make a few phone calls after which she, grudgingly, allowed us in.




Als nächstes stand Troia auf dem Plan, und meine Erwartungen waren nicht gerade hoch, denn ich hatte gehört (oder gelesen?), dass dort nur einige wenige Reste und eben die Rekonstruktion des Trojanischen Pferdes zu sehen seien. Und endlich wurde ich mal in positiver Art und Weise eines Besseren belehrt. Denn der archäologische Park von Troja ist tatsächlich sehr schön gemacht und fachgerecht aufbereitet, und ganz und gar nicht schnell gesehen, oder mickrig. Schön war außerdem, dass wir offensichtlich die richtige Tageszeit erwischt hatten, denn als wir gerade zurückkamen setzte eine Flut von Reisebussen ein. Diese Menschenmassen hätten den Anblick doch empfindlich gestört, also alles richtig gemacht. ;-)
Das Fotoverbot im Museum in Cannakale (wo auch die Troja-Funde präsentiert werden) hat uns hart getroffen, insbesondere, weil dort zwei exzeptionell verzierte Sarkophage stehen, und es nicht einmal Postkarten gab (vermutlich sind sie noch unpubliziert).

Nun gut, es geht nun weiter nach Bursa, wo wir endlich ein Hamam besuchen wollen, und dann werden Uly und ich wieder nach Europa kommen. Also melde ich mich das nächste Mal dann aus Griechenland, das wir unsicher machen werden, bevor wir Weihnachten und Neujahr in Italien verbringen.

Lasst es Euch gut gehen, haltet die Ohren steif und macht den Kamin an, gegen das nasse und graue Novemberwetter.

G&K




Troy was next and I did not get my hopes high, as I had heards (or read?) that there is not much to see, apart from some stones and the reconstructed Troyan Horse (of course). But finally my prejudices prooved to be wrong in a quite positive way. In fact the archaeological park at Troy is very nice and informative, not at all small or not much to look at. Likewise nice was the fact that we obviously did choose the right time for our visit, as the tourbusses started filing in when we headed back to the car. That would have spoiled the whole experience, so we were fortunate.
The photography restrictions in the museum of Cannakale (where also the finds from Troy are presented) came down hard on us, as there are two exclusively decorated sarcophagi of which no pictures are available (most probably because they are still unpublished).

Whatever, we will proceed to Bursa, where we plan to finally visit a Hamam, and then Uly and I will be heading back for Europe. As it is my next entry will come from Greece, which we will explore before going to Italy for Christmas and New Year.



Take care and light a fire so cold and wet November does not get to you.


H&K


Mittwoch, 4. November 2009

Stadt-Land-Fluß - Scattergories


Allmählich sind wir durch so viele Städte gekommen, haben unzählige Länder erkundet und so viele Flüsse überquert, dass ich Euch beim nächsten Spieleabend alle das Fürchten lehren werde. Da ich diesen Vorteil aber für mich behalten werden, bekommt Ihr jetzt einen (weiteren) groben Überblick zum Thema „Was bisher geschah.“:


Step by step we visited so many cities, saw uncounted countries and crossed loads of rivers that none of you will stand a chance next time we hold a games night. To keep that advantage I will file you in (roughly) on “What happened so far.”:

Nachdem ich Euch also den Mund mit Gazianteps Leckereien wässrig gemacht habe, sind wir durchgestartet in Richtung Kappadokien. Dort angekommen ist uns zum ersten Mal richtig bewusst geworden wie wenig der Osten der Türkei touristisch erschlossen ist. Wahnsinn, eine Touristengruppe hat die nächste gejagt (Nachsaison, NACHSAISON!!!) und das waren im Allgemeinen entweder Deutsche (1. Platz), Asiaten (2. Platz, sorry, aber keine Ahnung wie viele Japaner und wie viele Chinesen und sonstige, nur lauter Asiaten, die an mir vorübergelaufen sind) und Franzosen (3. Platz).




Davon abgesehen ist Kappadokien – wir haben in Göreme genächtigt – traumschön. Allein durch die verschlungenen Täler zu laufen und sich die Landschaft anzusehen war schon genial. Wir standen auf einem Campingplatz mit Blick auf das Rosental (und einige Täler dazwischen), und als ich eines Morgens dem Ruf der Natur Folge leistete bot sich mir ein geniales Bild. Über den Tälern Kappadokiens zu meinen Füßen schwebten Dutzende von Heißluftballons (nichts für mich, aber bestimmt ein tolles Erlebnis). Einen Tag später sollte ich dann feststellen, dass die mit gleicher Vielzahl auch an nebelverhangenen Tagen ihre Kreise ziehen (vermutlich gibt es keine Schlecht-Wetter-Klausel), und wurde, da ich gerade mit Uly (in Signalhalsung) raus war, zum unfreiwilligen Fotoobjekt.
Bei einem Kurztrip nach Avanos haben wir uns einen Töpfer angesehen, der (wie dort üblich) Gefäße fertigt und Verzierungen aufbringt, die schon die Hethiter so oder in ähnlicher Form verwendet haben. Zum Teil arbeiten diese Töpfer mit einer Kombination aus dem lokalen roten Ton und weißem (importiertem Kaolinit). Dabei entstehen sehr schön anzusehende Gefäße.
Wie auch immer, Kappadokien ist als Urlaubsziel nur zu empfehlen, insbesondere weil man sich durch die Weitläufigkeit des Geländes ohne Mühe abseits der Touristenmassen halten, und die traumhafte Landschaft durchwandern kann.




After watering your mouth with tales about sweets from Gaziantep, we went to Cappadocia. Arriving there we came to realize how little tourism there is in eastern Turkey. Amazing how in Cappadocia one tourist group followed the other (low season, LOW SEASON!!!), generally Germans (top of the list), Asians (second place, no idea whether there were more chines or japanse people, sorry, I just saw Asian people filing past) and French (third).
Apart from that Cappadocia is well worth a visit, as it is most beautiful. Walking through those winding valley (seeing no one!) and looking at the marvellous landscape was just great. We were camping in Göreme with view on the rose valley (and some other valleys in between) and when I answered natures call one morning, I had a terrific sight. Dozens of balloons were floating above the valley (nothing for me, as I am afraid of heights, but it must be gorgeous). Interestingly enough the next morning I noticed (when I was walking with Uly) that those balloons are even there when you can not see a thing due to fog and mist (I suppose there is no refund due to bad weather!). So, due to a lack of other motives I suppose, Uly and I involuntarily became fotomodels.




A day trip took us to Avanos, where we watched a potter who made hittite style pottery with respective decorations (as is common in Avanos), and who is using the local red clay together with white (imported) kaolinite. These vessels look very nice!
Well, all in all Cappadocia is a great location to spend your holidays, especially as it is very easy to keep away from all those tourists and wander along the beautiful landscape.



Nächster Halt, nach einem kurzen aber lohnenden Blick ins Innere der Karawanserai Sultanhanı, war in Side, wo wir endgültig in touristische Gewässer Einfahrt hielten. Jeder, wirklich jeder dort spricht Deutsch, weil die Region um Antalya und Side die Hochburg des deutschen Türkeitourismus ist. Das war der Hammer! Netter Nebeneffekt ist allerdings, dass Uly durchweg positiv betrachtet wird, jede Menge Komplimente bekommt, und interessanterweise die Straßenhunde entweder ängstlich oder total freundlich sind. Das alles war ja im Osten etwas anders. Ich konnte also total entspannt mit Uly durch Menschenmassen laufen, ohne dass mir schräge Blicke zugeworfen wurden, oder die Menschen die Straßenseite gewechselt haben. Und wir haben sogar einige „Haushunde“ getroffen, die geneigt waren mit dem fremdländischen Hund zu spielen (was der mit Freuden wahrgenommen hat). Man sieht, alles hat Vor- und Nachteile.




Von Side ging es über Aspendos nach Antalya, wo wir in der Altstadt (sehr schön!) genächtigt, und uns am nächsten Tag Perge angesehen haben. Wie üblich konnten wir Uly mit auf die Außenanlagen nehmen (die Museen sind da immer etwas kritischer *lol*), und so bekam er recht viel Historisches um die Schlappohren.





Next stop, after a short but rewarding look inside the karavanserai of Sultanhanı, was Side, where we finally reached the realms of touristic Turkey. Everyone, literally everyone there speaks German, as the region around Antalya and Side is a stronghold of german tourists. Wow! A rather nice side effect was that Ulys presence was viewed positively and he got a lot of compliments. Furthermore the strays were either afraid or very friendly, so I could walk with him through the town without any hassle. No one looked at me in a disgusted way, or even changed to the other side of the street when we came. We even met some pet-dogs that were willing to play with that stranger (which Uly appreciated very much). As you see there are disadvantages and advantages to everything.
From Side we proceeded via Aspendos to Antalya, where we spent a night in a hotel in the old centre (very beautiful!), and visited Perge the next day. As usually I could take Uly to the outdoor activities (whereas the museums prove to be unwilling to permit him *lol*), so until now those amber eyes saw a lot of history!





Von Perge aus sind wir dann über Termessos, wo wir eine Nacht im Gebirge mit traumhaften Kiefernwäldern verbracht haben, nach Denizli/Pamukkale gefahren. Auf dieser Fahrt ist mir in einer lang gezogenen Kurve (in der mir ein Lkw entgegen kam) doch tatsächlich ein Hund vor den Kühlergrill gesprungen! In der ersten Millisekunde konnte mein Hirn dieses Unding an Information gar nicht verarbeiten, das war wohl zu unwahrscheinlich („volle“ Straße, und dieses Mistvieh meint drüber laufen zu müssen). Dann war ich nur noch Adrenalin und Reaktion, Vollbremsung und Ausweichen soweit der entgegenkommende Lkw dies zuließ. Um es vorweg zu nehmen: es ist alles gut gegangen, aber ich glaube es hätten nur wenige Zentimeter gefehlt und der Hund wäre Geschichte gewesen.
Danach war mir warm (dem Adrenalin sei Dank) bis in die Fingerspitzen und gleichzeitig rann mir kalter Schweiß den Rücken hinunter. Mein persönlicher Albtraum.




From Perge onwards we proceeded, with a stopover at Termessos, where we spent a night in the mountains among beautiful pine forests, to Denizli/Pamukkale. On the road within a long bend (a truck was approaching on the other side) a dog jumped onto the street exactly when I drew level with that truck! In the first millisecond my brain could not process this absurdity of information, obviously this situation was too fantastic (“busy” street, and this stupid beast has to cross it this very moment). Then I became all adrenaline and reaction, stepped on the brakes and going round as far as that truck allowed. To say it right away: everything turned out to be ok, but it was a close shave. I think there were only centimetres missing and the dog would have entered the happy hunting ground!
After that even my fingertips were feeling hot (thanks to the adrenaline) and I had cold sweat running down my spine. My personal nightmare.





Inzwischen haben wir Pamukkale erreicht, wo wir ein paar Tage verbringen werden. Gestern waren wir bereits einmal auf den Kalkterrassen, und haben das warme Wasser an unseren Füßen genossen. Direkt zu Anfang wurde mir wieder einmal deutlich vor Augen geführt, warum ich eine instinktive Abneigung gegen Touristengruppen habe: mit uns kam eine Gruppe deutscher Touristen an, die sich auch für den Weg über die Kalkterrassen entschieden hatten (es gibt drei Eingänge). Nun steht kurz bevor die Terrassen anfangen ein Wächter, der die Touristen darauf aufmerksam macht, dass sie, um den Kalk zu schonen, die Schuhe ausziehen sollen. Das provozierte, insbesondere bei den Damen der Gruppe, großes Geschrei. Man werde auf keinen Fall seine Schuhe ausziehen, was das denn für eine Unart sei, blablabla. Ich dachte ich höre nicht richtig! So viel unintelligente Dreistigkeit ist doch echt zum Ko.... oder! Da wird kein Gedanke daran verschwendet, dass es sich um ein Naturdenkmal handelt wo man drauf rumstiefelt, und das da die folgenden Generationen vielleicht auch noch was von sehen möchten! Nein, man fühlt sich in seinen Freiheitsrechten beschnitten und schimpft auf das arrogante, kompromisslose Wachpersonal. Hallo? Die haben doch den Schuss nicht gehört! Zum Glück blieb es den Hanseln erspart, dass ich mich dazu geäußert hätte, denn sie machten auf dem Absatz kehrt, und gingen laut meckernd zu einem der anderen Eingänge.




Generell muss man sagen, dass die berühmte Postkartenansicht leider nicht mehr der Wahrheit entspricht. Heute ist das Wasser größtenteils kanalisiert und wird nur noch über einen Teil der Kalkterrassen geleitet. Außerdem wurden viele künstliche Becken eingerichtet, die zwar farblich angeglichen sind, aber natürlich nicht den Charme der Naturbecken haben.




Auch das unterirdische Pamukkale, die Kaklik-Höhle hatte ich mir beeindruckender vorgestellt, wenngleich das Zusammenspiel von natürlichem und künstlichen Licht, sowie der kalten Luft und des warmen Wassers eine interessante Atmosphäre geschaffen haben.




Meanwhile we arrived in Pamukkale, where we will spend a few days. Yesterday we already went to the travertine terraces and enjoyed the warm water running beneath our feet. Directly at the entrance I realized once more, why I have a natural aversion against tourist groups: a german tourist group arrived contemporarily, obviously having chosen the travertine-entrance (one of three). As it is, there is a guard at the point where the travertine starts, who reminds you to take off your shoes, as they would damage the terraces, and walk barefoot. This provoked loud complaints especially from the ladies of the group, who were quite unwilling to do as they were told, and would rather go on raving about what a bad habit that is, ant that the guards are unwilling to make excuses for them, blablabla. Personllay I thought they were off their rocker! That is one of the things I can not stand: stupid boldness! They do not waste a thought on the fact that they are trampling around on a natural monument, which maybe should be preserved for the generations to come! No, of course not, as they only feel restricted in their civil liberties and prefer to blame the guards. Hello? Honestly, they do not understand a thing! Fortunately for them, they turned around immediately (blateing along) to take another entrance which saved me a lot of breath and anger, as I was about to comment on their behaviour.




Generally one has to say that the days of that typical postcard-Pamukkale seem to be over. Today the water runs in canals and is only lead along the terraces occasionally. Furthermore they built some artificial basins, which were painted in the same cotton-white colour, but of course do not possess any of the charm the natural ones do.
Also Underground-Pamukkale, the Kaklik-Cave, was more vivid in my imagination than in reality, although natural and artificial lights as well as cold air and warm water created an interesting atmosphere.




Von hier aus werden wir nach Bodrum fahren, und uns dann die Westküste entlang bewegen, von einer antiken Stätte zur Nächsten. Ich lasse wieder von mir hören, und ich hoffe Ihr auch mal! Also haltet die Ohren steif und lasst Euch vom nasskalten November nicht unterkriegen.

From here we will go to Bodrum and then along the western coast, moving from antique site to antique site. You will hear from me again, and I hope to hear from you too! Take care and do not let the grey November get to you.

Montag, 2. November 2009

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag – Happy Birthday



Heute gibt es einen Sondereintrag, denn heute ist Ulysses’ Geburtstag. Vor genau 365 Tagen wurde er gewölft, und das haben wir heute bereits mit einem großen Kauknochen und zwei richtig langen Spaziergängen gefeiert. Als kleines Sahnehäubchen, und damit Ihr alle ein bisschen mitfeiern könnt, habe ich einige Fotos von Uly auf unserer Reise blogfähig gemacht.
Viel Spaß, und wenn Ihr gerade dabei seid, trinkt doch einen auf den kleinen Geburtstagshund.


Today I am writing a special entry, as it is Ulysses’ birthday. Exactly 365 days ago he was born, and we already celebrated his birth with a big bone and two extra long walks. As a little cherry on the cake and to enable you to celebrate a little with us, I chose some pictures of Ulysses on out trip and made them bloggable.
Enjoy and if you have time, give a toast to Uly, the little birthday-dog.