Mittwoch, 30. Dezember 2009

Tri Tra Trullili… Oder: Home sweet home

Nachdem wir in Griechenland neben den Highlights Mykene und Tiryns noch dem ältesten Weingut der Hellenisten (Achaia Claus) einen Besuch abgestattet, und auf dem Weg nach Igoumenitsa viele weitere archäologische Stätten besichtigt haben (genauer gesagt habe ich die Stätten besichtigt und Uly den Bus gehütet :-( ), sind wir nach unserer dritten Fährfahrt dann in Brindisi, Italien angelandet.



After seeing the archaeological highlights Mycene and Tiryns we went to the oldest winery in Greece, Achaia Clauss, and on our way to Igoumenitsa we visited many other archaeological sites (in fact I visited them and Uly guarded the car :-( ), before taking the ferryboat to Brindisi, Italy.

Dieser Landeswechsel hat mehrere Veränderungen mit sich gebracht, die zwar erst nach und nach klar wurden, das aber doch sehr schnell. Zum einen gibt es (zumindest bisher) kaum Straßenhunde (und kaum heißt, dass wir inzwischen insgesamt vielleicht 6 oder 7 Stück gesehen haben, davon 5 in Pompeji), dafür aber sehr viele Haushunde, die auch geneigt sind mit Uly zu spielen (der sich dann immer aufführt wie ein Riesenbaby *lol*). Zum anderen hat hier fast jede Stadt einen Parkplatz auf dem man mit dem Bus übernachten darf (und auch das übernachten in der freien Natur, ein geeignetes Plätzchen vorausgesetzt, ist erlaubt), so dass es uns nicht zu scheren braucht wenn die Campingplätze winters geschlossen sind.



This bordercrossing resulted in a lot of changes, which became obvious relatively quickly. For one there are very few stray dogs in Italy (so far we met about 6 or 7, of which 5 were living in Pompeji), but very many pet dogs who are quite willing to play with Uly (who always behaves like a maniac whenever we meet one *lol*). Furthermore almost every town provides a parking area, where one is allowed to stay with the caravan and sleep there (and even staying in nature is permitted, if you find a suitable place to stay), so we do not need to worry about closed campsites due to winter.



Von Brindisi aus ging es dann erstmal Richtung Süden, allerdings nicht in letzter Konsequenz, denn von Lecce aus haben wir uns wieder in Richtung Norden orientiert. Bereits am ersten Tag bin ich ungefähr 10 Mal auf Uly angesprochen worden (zum Teil aus fahrenden Autos heraus, was die Hinter“männer“ zu wahren Hupkonzerten veranlasste). Ihr glaubt gar nicht, wie schnell man auf diese Art und Weise eine Sprache lernt! Inzwischen kann ich auf Italienisch perfekt erklären, dass es sich um einen Weimaraner (Cane di Weimar) handelt, dass das ein deutscher Jagdhund ist, der sich sowohl für die Jagd auf Niederwild als auch auf Wildschweine eignet, und dass er ein Jahr alt und der Rumtober vor dem Herrn ist, ansonsten aber eine Seele von Hund. Der häufigste Satz im Bezug auf Uly ist natürlich, dass das ein superschöner Hund ist, mit einer tollen, ungewöhnlichen Farbe. Auch das verstehe ich inzwischen sogar in der genuschelten Version. Wahnsinn!
Schön ist auch, dass es bisher keinerlei Probleme gab Uly mit auf die Ausgrabungsstätten zu nehmen. Ganz im Gegenteil, meistens bin ich so mit den Wärtern und Kassierern ins Gespräch gekommen, und das war oftmals sehr nett.



From Brindisi we moved south, though not until we reached the coast. We turned north again in Lecce. Already during our first day in Italy I was at least ten times asked about Uly (partly out of driving cars, which resulted in angry honking from behind them). Incredible how fast one can pick up a new language this way! By now I can explain in perfect Italian that Uly is a Weimaraner (Cane di Weimar), which is a german breed of hunting dogs, which are used for hunting small game as well as Boars, that he is only one year old, likes to play around and is a real Sweety otherwise. Mostly people tell me how beautiful my dog is and ask about breed and his unusual colour. I am even able to understand the murmured versions of these inquiries. Unbelievable!
A very nice aspect furthermore is, that so far I did not have any problems taking Uly on to the archaeological sites, quite the opposite. Mostly I get to talk to the museums guards and cashiers because of Uly, which is great.



In Apulien, wo wir unter anderem beim Neanderthaler von Altamura (nicht zu verwechseln mit Altamira!) vorbeigeschaut haben, sind uns die schönsten architektonischen Auswüchse begegnet, die ich bisher gesehen habe: die Trulli. Dabei soll es sich um eine Architekturform handeln, deren Ursprünge bis in die Prähistorie zurückreichen. Obwohl wir nicht in der Hauptstadt der Trulli, Alberobello, waren, haben wir zahlreiche dieser alten Bauformen auf unserem Weg durch die weinbergbedeckte Landschaft gesehen.

In Puglia, where we had a look at the Neanderthaler of Altamura (not to be confused with Altamira!), we saw the nicest architectural specialties I ever saw: the Trulli. Their roots are supposed to reach back to prehistorian times, and although we did not go to the Trulli capital Alberobello, we saw loads of them on our way through the wine covered country.


Im Zickzackkurs (sowohl auf der Nord-Süd-, als auch auf der West-Ost-Achse) ging es dann von Stätten zu Städten durch Kampanien, wo wir Neapel links liegen gelassen haben (das habe ich mir später mit Micha zusammen angeguckt) in Richtung Rom, wo wir für Weihnachten und Neujahr im DAI angekündigt waren.
Dort angekommen hatten wir einen Abend, um uns zu organisieren, und schon mal auszukundschaften, wo Uly und ich Spazieren gehen können (zum Glück ist ein riesiger Park in der Nähe, wo alle Römer des Viertels mit ihren Hunden hinzugehen scheinen – PERFEKT). Auch für eine erste Runde durch das Centro storico war Zeit. Am nächsten Tag habe ich Micha vom Flughafen abgeholt, und wir waren im „I Molisani“ (sozusagen das zweite Wohnzimmer der Gästehausbewohner des DAI) zum Abendessen (sehr lecker und dazu günstig). Dann war erstmal Weihnachten, und wir haben es ganz entspannt angehen lassen. Wir waren auf einem der römischen Weihnachtsmärkte, der mit Schieß- und Losbuden, und den für solche Institutionen offensichtlich obligatorischen Fresstempeln ehrlich gesagt eher wie eine Kirmes gewirkt hat, und haben uns einen guten Teil der römischen Sehenswürdigkeiten angesehen.



Zickzacking our way through southern Italy (north-south as well as east-west) we went from site to city through Campania, where we skipped Naples (which Michael and I visited together later) heading towards Rome, where we were expected in the DAI for Christmas and New Years Eve.
When we got there, weh ad one evening to organize ourselves and to check for a place for walking Uly (fortunately there is a big park not far from the guesthouse, where all the Romans also walk their dogs – PERFECT). We also had time for a first visit to the Centro storico.
The next day I picked Michael up at the airport and we went to the second living room of the inhabitants of the DAI guesthouse, “I Molisani”, where we had a delicious and cheap dinner. Next stop was Christmas and we took on a very relaxed air. We went to one of the roman Christmas fair which turned out to be a normal fair rather than anything else, as there was hardly anything else than shooting booths and lottery, as well as the obligatory eating mile. We also visited some of the roman sites, though most of them were closed for Christmas.



Einen Tag nach Weihnachten hat dann ein Italiener versucht uns direkt vor unserem temporären Heim zu überfahren. Und das ging so: wir haben gerade die Straße überquert, in der er auch unterwegs war. Offensichtlich passte ihm irgendetwas nicht, und so hat er denn aufs Gas getreten und versucht uns zu erwischen. Diese Aktion hat Michael nun wieder dazu veranlasst ihm ein saftiges „Stronzo“ hinterherzubrüllen. Daraufhin hielt er an, und machte Anstalten aus dem Auto zu steigen, hat es sich dann aber doch noch mal anders überlegt. Stronzo!



The day after Christmas we were nearly killed by an Italian who drove along the street in front of our temporary home. Obviously he minded us crossing that street, so he stepped on the gas and aimed on us. This forced Michael to bellow a loud “Stronzo”, which again seemed to bother that Italian a lot, as he opened the door to get out of the car, but then thought better of it. Stronzo!




Gestern waren wir im Bordell… in Pompeji, was insgesamt sehr interessant und beeindruckend war, nicht nur wegen der guten Erhaltung, sondern vor allem auch, weil so viel aus dem Alltagsleben der Römer zu sehen und zu erleben war. Diese Reise lohnt sich, auch für Nicht-Archäologen. Also los!

Yesterday we went to a brothel… in Pompeji, which is a most interesting and impressive site. Not only because its preservation is so good, but also because roman everyday life comes pretty much alive there. This place is well worth the journey to visit even for non-archaeologists. So take your chance!



Wieder zurück in Rom, haben wir dem guten Ratzinger einen Besuch abgestattet. Jedenfalls theoretisch, praktisch haben wir den Vatikan samt Petersdom und Engelsburg, nicht aber den Papa selber gesehen. War auch ok. Wahnsinn, was die an Marmor und insgesamt an edlen Baustoffen in diese Kirche gepackt haben!

Back in Rome we visited good old Ratzinger. At least theoretically, practically we saw the Vatican, St. Peters and the “Engelsburg”, but we did not see the Papa in person, which was quite all right. Amazing how much marble and expensive materials they used in that church!



Nun sehen wir (ebenfalls ganz entspannt) dem Jahreswechsel entgegen, haben noch eine Menge vor in Rom (ja, es gibt viel zu sehen und zu erleben), und wünschen Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2010!
Feiert schön, stoßt im Geiste mit uns an, vergesst die guten Vorsätze (es gibt nichts Gutes außer man tut es) und freut Euch auf ein neues Jahr!

Seid gedrückt und geküsst
Diana & Michael


P.S.: Zwei Dinge sind uns in Rom aufgefallen, und erscheinen mir einen Kommentar wert:

1) Auf jedem Kanaldeckel steht SPQR (Senatus Populusque Romanus), und die Mülleimer ziert ein Emblem mit Wölfin, Romulus und Remus, und natürlich dem unvermeidlichen SPQR. Die Römer legen offensichtlich wirklich viel Wert auf ihre Geschichte.

2) waren und sind die Römer offensichtlich ein wenig fixiert auf die männliche Körpermitte. Sogar Küchenschürzen mit eben jenem Detail (von Michelangelos David) sind zu erstehen (ein entsprechendes Weihnachtsgeschenk hat Micha entrüstet abgelehnt). Überall kann man kleine und große Schnerplis in verschiedensten Ausführungen sehen und erstehen, der Hammer!



Now we are looking forward to New Years Eve and still have a lot to see in Rome (where there is much to see and experience), and we wish all of you a Happy New Year 2010!

Have fun celebrating and welcoming the New Year, and forget about all the good intentions (just do it)!

Hugs & Kisses
Diana & Michael



P.S.: Two things caught our eyes in Rome and I think they are well worth a comment.


1) On every canal covering is written SPQR (Senatus Populusque Romanus) and every bin there is an Emblem with the wolf and Romulus and Remus as well as the unevitable SPQR. Obviously the Romans feel closely connected to their history.


2) The Romans were and are a bit focused on the male body midth. You can even buy kitchen aprons with exactly this detail of Michelangelos David (Michael pointedly refused my offer to buy him a Christmas present *lol*). Everywhere you can buy big and small “Schnerplis” in every kind, incredible!


Sonntag, 27. Dezember 2009

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch

Hallo Ihr Lieben!

Erstmal: Ich habe mich supermegamaessig ueber Eure Kommentare gefreut! :-X

Dann: Wir (Michael, Uly und ich) wuenschen Euch etwas verspaetet (kein I-Net), aber nicht weniger herzlich ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest gehabt zu haben!!!

Finalmente: Rutscht gut ins Neue Jahr und feiert schoen!

VLG
Diana, Michael & Uly


Dear all

First: I so much appreciate your comments! Thanx a lot! ;-X

Then: We (Michael, Uly und ich) hope you had a wonderful Christmas time and enjoyed the season! We did not have internet access, but nevertheless we thought of you all.

Finally: Have a splendid New Years Eve and enjoy the parties!

Take care
Diana, Michael & Uly

Dienstag, 15. Dezember 2009

Update

Die angekündigten Krawalle in Athen kamen dann auch, aber ich habe mir sagen lassen, dass es verglichen mit den Ausschreitungen im letzten Jahr ein Sturm im Wasserglas war. Auch diesmal ist zwar einiges zu Bruch gegangen, aber in 2008 hat wohl geradezu Krieg geherrscht. Das DAI liegt mitten in der heiß umkämpften Zone, und so war die Polizei früh und in beachtlicher Stärke vor Ort (wie ihr beim letzten Eintrag ja schon nachlesen konntet). Am Nachmittag des Nikolaustages ging es dann auch los, und ich habe mir mit Uly einen Teil der Geschehnisse von der Dachterrasse des DAI angesehen. Zuerst sah und hörte man nur Demonstranten und die Polizei verstellte die Wege in die Seitenstraßen, aber dann flogen schon die ersten Steine (die Anarchos hatten teilweise sogar Vorschlaghämmer mit, um sich am Marmor der Bordsteine und Fassaden zu bedienen!) in Richtung Polizei. Die antwortete mit Tränengas, und diese Teile machen nicht nur Rauch, sondern auch einen erheblichen Lärm, den Uly allerdings mit Ignoranz quittiert hat, ganz im Gegensatz zu einer Kollegen die just im Moment der Zündung eines solchen Geschosses auf die Terrasse kam, und erstmal heftig zusammenzuckte, wofür die von Uly nur einen verständnislosen Blick erntete.

Nun ja, nach einer Weile sind wir dann vor den aufsteigenden Dämpfen nach drinnen geflohen, und als ich meine nächtliche Runde mit Uly gedreht habe, war es schon wieder relativ ruhig. Hier und da brannte es (günstigerweise streikte dieser Tage auch die Müllabfuhr), und die Polizei war äußerst wachsam.



The riots in Athens actually happened exactly as was foretold, but I was told that they were a storm in a teacup compared to last years. They were damages, but people say in 2008 it was like war. The DAI is situated amidst the hard-fought area so – as I wrote last time – the police forces were stationed there quite early and in considerable numbers.
In the afternoon of St. Nicholas Day the demonstration began and I have been watching parts of it from the roof-top terrace with Uly. At first there were only protesters to be heard and policemen guarding the side streets to be seen, but then the first stones got airborne (some anarchists even brought sledgehammers to be able to “mine” new stones from houses and pavement!) with direction to the policemen, who answered them with teargas. And these things are not only smoky but also terrible loud when exploding, which did not bother Uly at all. In fact a colleague, who entered the terrace right in that moment flinched quite badly, which earned here an incomprehensive glance by Uly. Well after some time we went inside to flee from those gases and the smell, but when I took Uly out for our night-time walk it had become relatively quite. Here and there were fires (unfortunately the garbage removal was on strike) and the police was very watchful.



Am nächsten Tag wollte ich eigentlich den Bus aus der Werkstatt holen, aber leider war das falsche Ersatzteil bestellt worden (offensichtlich stimmte die bei VW in Volos rausgesuchte Nummer nicht), so dass ich unverrichteter Dinge wieder zum DAI zurückkehrte. Kaum war ich aus der Metro gestiegen, hörte ich es schon knallen. Mir schwante nichts Gutes, und ich habe vorsichtshalber mal den am weitesten vom Institut entfernten Ausgang gewählt. Aber das war ein Satz mit X. Kaum war ich draußen, sah ich den Demonstrantenpulk schon auf mich zukommen (zum Glück noch mit ein paar Hundert Metern Abstand), und direkt vor mir zündete gerade ein vielleicht 13-jähriger einen Molotowcocktail und lief den Demonstranten entgegen. Ich bin dann in eine Seitengasse ausgewichen, und war damit aus dem Gröbsten raus, als ich allerdings im DAI ankam, merkte ich bereits, wie der beißende Geschmack von Tränengas sich in meine Lungen fraß, und die Augen fingen an wie die Hölle zu brennen und zu tränen. Kein schönes Gefühl muss ich sagen. Ich habe dann auch darauf verzichtet an diesem Tag mehr als nötig vor die Tür zu gehen. Zum Glück war die Luft schon nicht mehr so tränengasschwanger, als ich mit Uly unsere Abendrunde gedreht habe, er hat jedenfalls keine Auswirkungen gespürt.



On the next day I was supposed to get back my bus, but unfortunately the spare part was the wrong one (obviously the number issued by VW in Volos was quite wrong), so I had to return to the DAI without it. When I left the metro-carriage, I could already hear the loud bangs from the teargas cylinders. I saw things coming and chose the farthest exit there is. But nevertheless when I came out, I could already see the protesters moving in my direction, and exactly in that moment an about 13-years old just lit a Molotow-Cocktail before my very eyes. I went into a side street to avoid the middle of the riots, but when I reached the DAI, I could already feel the acrid taste going to my lungs, my eyes buirned like hell and tears started to run down my face. That was not a nice experience I have to say. I did not go outside more often than I has to that day, and when I took Uly out for our night-time trip, the worst had passed and he did not suffer any impact.



Am 8. schien alles vorbei und die Welt wieder in Ordnung zu sein, aber das täuschte, und als am Nachmittag wieder Sprechchöre zu hören waren, wurden die zuvor bereits abgezogenen Polizisten wieder herangekarrt.
Wie auch immer, wir sind dann, als das Auto endlich wieder fit war, weiter Richtung Peleponnes gezogen, wo wir eine spannende Zeit im DAI-Grabungshaus in Tiryns verbracht haben, und inzwischen in Olympia weilen. Leider sind die Griechen viel weniger kooperativ als die Türken, was das Teilnehmen von Uly an unseren archäologischen Stättenerkundungen angeht, so dass der Tag für mich extrem aktiv ist. Aber solange es weiter so interessant bleibt, ist das ja gut zu verschmerzen.
Ein interessanter Anblick bot sich mir im Museum von Olympia bei der Vitrine mit den Votivgaben, und ich fühlte mich spontan an meine Kindheit erinnert, als ich mein Zimmer mit Playmobil-Tieren zugepflastert habe! ;-)



On the 8th everything seemed to be over, but it was not, and when the chanting grew louder again in the early afternoon, the police – who had left their posts in the early morning – returned once more.
Whatever, when the car was finally back to normal again, we proceeded to Peloponnes where we spent a great time in the DAI-excavation house in Tiryns and are in Olympia right now. Unfortunately the Greeks are less cooperative than the Turks with regard to Uly taking part in my archaeological visits, so the day is filled with activity for me. But as long as it stays as interesting as it was so far, that is quite ok.
In the museum of Olympia I encountered an interesting presentation of votive finds, which spontaneously reminded me of my childhood, when I paved my room with playmobil-animals! ;-)

Und als wäre das nicht genug, bin ich auf dem Ausgrabungsgelände noch auf den weißen Baum von Gondor getroffen. Da sieht man mal, dass sich Archäologie und Science-Fiction doch ganz gut zusammenbringen lassen, wenn man genug Phantasie hat. (Und als Archäologe kann man selbige ja ohnehin ganz gut gebrauchen!) ;-)



As if that was not enough, I walked straight into the white tree of Gondor. There you see that Archaeology and Fiction fit quite nicely, if you are ready to use your imagination. (And imagination comes in quite handy if you are an archaeologist!) ;-)



So Ihr Lieben, und nun noch ein paar Worte in eigener Sache. Ich finde es zwar sehr nett, dass Ihr alle Michael erzählt, dass Ihr ja meine Berichte lest, aber ich fände es doch noch besser, wenn Ihr Euch ab und an auch mal zu Wort melden würdet!
Denn obwohl ich ungern eine Flut von E-Mails bekommen würde, auf die Ihr dann auch noch eine Antwort erwartet ;-), würde ich mich über den einen oder anderen Zweizeiler ab und an doch ziemlich freuen. Also überwindet doch mal die technischen Hürden (Tanja, Du kannst ja vielleicht mal einen Kurs geben!?) und lasst mal was von Euch hören.



Well my dears, there are only a few words left. It is very nice of you to tell Michael that you actually are reading my blog, but it would be even nicer if I would hear from you every now and then! Not that I would appreciate a flood of emails, especially you expecting to get back an answer then ;-), but a few words every now and then would be highly appreciated! So go on, get over the technical impediments (Tanja, maybe you could give a lecture!?) and let me hear something from you!


Samstag, 5. Dezember 2009

Bergfest

Inzwischen liegt mehr als die Hälfte unserer Reise hinter (leider hatte ich am 30. kein Internet, sonst hätte ich doch glatt „pünktlich“ gebloggt), und nur noch knapp 3 Monate vor uns.


Meanwhile half of our travelling time is up and less than three months lie before us („Bergfest“ describes the PONR from when on there is only downhill), unfortunately I did not have internet on the 30th or I would have blogged „on time“.



Eine geniale Zeit haben wir in Bursa verbracht, wo (glücklicherweise) kein Campingplatz zur Verfügung stand. Also sind wir zunächst zum Archäologischen Museum gefahren, dass in einem recht großen Park (Bursas Kulturpark) liegt. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Museumsgebäude sind wir auf die aberwitzige Idee gekommen, dass die öffentlichen Toiletten und das nahegelegene Hamam den Park ja eigentlich zum Campingplatzäquivalent machen. Nachdem wir das Museum unverrichteter Dinge wieder verlassen haben (wegen Renovierung und Neukonzeption geschlossen), haben wir diese Möglichkeit näher in Augenschein genommen, nicht ahnend, welche Lawine von Ereignissen wir damit ins Rollen bringen würden.



We spent a marvellous and most enjoyable time in Bursa, where we could not find a camp site (fortunately). So we decided to visit the Archaeological Museum first, which is set very nicely in a vast park (Bursas Culture Fair). On our way from the parking area to the museum we came up with the idea that the public toilets and Hamam in the periphery of the park made this an ideal substitute for a camp site. After leaving the museum without being able to see the exhibition (which is closed due to renovation and reorganization), we gave this idea a second thought, not knowing which chain of events we would start.



Im Einzugsbereich der Park-Moschee lag eine öffentliche Toilette, die wir bei unserer Terrainerkundung passiert haben, und wo wir von einem Mann auf Schwizerdütsch angesprochen, und natürlich gleich zum Tee eingeladen wurden.
Obwohl das Gespräch einige interessante Wendungen nahm, will ich Euch hier nur das Ergebnis vor Augen führen: Wir haben drei super schöne Tage in diesem Park verbracht, die angefüllt waren mit netten Gesprächen, ausgedehnten Spaziergängen und leckerem Essen, das zudem unschlagbar günstig war, denn unser schweizerischer Türke hat uns quasi adoptiert und auf Kosten der auf die eine oder andere Art mit ihm verwandten Unternehmer (vornehmlich Restaurant- oder Cafébesitzer) im Park durchgebracht. Sozusagen als Sahnehäubchen, und weil das Budget es locker zugelassen hat, haben wir uns einen Verwöhntag mit Kese und Ganzkörpermassage auf dem Göbektaşı gegönnt. Wenn Ihr ein gutes (echt türkisches) Hamam in Eurer Nähe kennt, nichts wie hin, das ist wirklich eine göttliche Erfahrung.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich wohl einen kleinen Fauxpas „gegen“ unseren türkisch-schweizerichen Gönner begangen habe, denn am ersten Abend haben wir eine Partie Tavla/Backgammon gespielt. Nachdem ich das fünfte (und somit letzte Spiel) zum dritten Mal mit einem Sechserpasch eröffnet, und alle vorhergehenden Spiele gewonnen hatte, flog eine weiße Serviette auf das Spielbrett, und am nächsten Tag hörten wir von einer sehr durchgrämten Nacht aufgrund dieser Niederlage. Auch wenn dies natürlich alles mit Humor gesagt wurde, kam mir doch der Gedanke, ob es nicht von besserer Erziehung gezeugt hätte zumindest ein Spiel zu verlieren. ;-)



Close to the park-mosque is a public toilet, which we passed during our site-prospection and where we were addressed in Schwizerduetsch and invited by a man. Although our talk went on quite animatedly, I will spare you the details and tell you the results right away: we spent three splendid days in that park, which were filled with chitchat, long walks and tasty food, which came along unbearable cheap, as our suisse Turk so to say adopted us and brought us through on cost of the restaurant- and café-owners in the park (to each of whom he was related in some ways). This left us with the budget to have a really wonderful experience with Kese and a complete massage on the Göbektaşı in the Hamam. In case you do know a good (originally Turkish) Hamam in your area: go there! It really is amazing!


Unfortunately I have to admit that I might have been a not so nice guest. On the first evening we played tavla/backgammon. After opening the fifth (and therefore last) game with a double 6 for the third time in a row, and after having won all four games before, a white napkin hit the board and the next morning we were told about sleepless nights of worrying about those lost games. Of course this was all humorous, but the thought occurred to me whether it might have been a little more polite to loose at least one game. ;-)



Der nördlichste Teil der Marmaraküste ist dann leider nur so an uns vorbeigeflogen, da wir dringend in Thessaloniki erwartet wurden. Auch der Nordosten Griechenlands wurde eher mit Siebenmeilenstiefeln durchquert als mit der eigentlich angebrachten Sorgfalt, also haben wir nur Thessaloniki, Pella, Veria, Vergina und Dion gesehen. Eigentlich wollten wir auch bei den Thermopylen alter Schlachten gedenken und in Delfi um unsere Zukunft orakeln lassen, aber das Ventil für den Kühlerventilator war da ganz und gar nicht einverstanden mit, so dass wir zum zweiten Mal während unserer Reise den ADAC bemühen mussten und abgeschleppt wurden. Die VW-Vertragswerkstatt in Volos, hat zwar den Bug des VWs auseinandergenommen, hatte das Ersatzteil aber nicht vorrätig und konnte uns nur insoweit betreuen, dass sie den Wagen für die (direkte!) Fahrt nach Athen wieder flott gemacht haben. Ob damit das Orakel Fernwirkung bewiesen hat, und das ein schlechtes Omen für unsere Tour durch Westeuropa ist, wird sich zeigen, jedenfalls fielen die Thermopylen und Delfi damit flach. :’-(



The northernmost part of the Marmaracoast sadly enough flew past when we raced for Thessaloniki. Almost the same goes for northeastern Greece which we rather visited in seven-league-boots than giving it the thorough attention it unquestionably deserves. We only saw Thessaloniki, Pella, Veria, Vergina and Dion. Originally we wanted to go to Thermopyles to commemorate old battles and Delfi to have our future foretold, but the car, or rather a valve of the cooling system, thought quite differently. So for the second time on our journey I had to contact the german automobile club (ADAC) and ordered a towtruck. The VW service station in Thessaloniki stripped the cars front and found the mistake but could not order the spare part unfortunately. They fixed the car so we could (directly!) proceed to Athens. Well, I do not know whether the oracle at Delfi proved its distance abilities and this is supposed to be an Omen for our travels through Western Europe, but I had to skip Thermopyles and Delfi. :’-(



Inzwischen bin ich in Athen, wo ich im DAI ganz herzlich empfangen und umsorgt wurde, den Winckelmann-Vortrag und –Abend miterleben durfte, und mich sehr wohl fühle. Einzig die angekündigten Krawalle zum Jahrestag der Ermordung von Alexandros Grigoropoulos im letzten Jahr am Nikolaustag, trübt die Unbeschwertheit hier ein wenig. „Hohe Polizeipräsenz“ ist kein adäquater Ausdruck für das Bild, das sich einem hier derzeit bietet (das DAI liegt quasi mitten drin im Krisengebiet). An jeder Ecke stehen 2-4 Mann (macht pro Kreuzung 8-16) in voller Montur (soll heißen volle Schutzkleidung und Bewaffnung), fast 24 Stunden pro Tag. Lediglich früh morgens und sehr spät abends wirkt die Mannstärke etwas geringer. Und interessanterweise sind die Jungs alle noch recht jung, ich habe bisher keinen über 35 gesehen, und der größte Anteil zählt sicher noch keine drei Jahrzehnte. Ab und an wird dieser blaue Präventionsreigen von grün gekleideten Militärs in Camouflage ergänzt, und auch vergitterte Einsatzfahrzeuge (Busse, Wasserwerfer etc.) sind schon am DAI vorbeigerollt. Im letzten Jahr herrschte hier wohl regelrecht Krieg, und die Einzelhändler mussten die Rechnung (hinter einander weg: 1. zerstörte Fenster, 2. Plünderungen 3. Brandstiftung) zahlen, daher will man in diesem Jahr offensichtlich Prävention durch Abschreckung betreiben. Seien wir gespannt ob es funktioniert.




Now I am having a great time in Athens, where I was heartily welcomed by the DAI and could participate in a Winckelmann-Lecture and –evening. Only the expected riots on behalf of the death of Alexandros Grigoropoulos on Dec. 6th last year overshadow the usual light heartedness a little bit. On every street corner you find 2-4 policemen (making 8-16 per crossing) fully equipped (meaning defensive as well as attacking weaponry) almost 24 hours a day. Only very early in the morning and very late in the evening they seem to be lesser. Interestingly enough those guys are all very young. So far I did not see one older than 35 for sure and most of them do not look older than in their 20s. Every now and then you also find military forces, clad in green camouflage, and even respective vehicles with bars on the windows etc. Last years riots came close to war from what I have heard and the shop keepers had to pay the bill (the chain of events was: 1. destroyed windows, 2. plundering, 3. fire setting). This year they are trying to prevent such things happening by being present beforehand. We will see whether it works out the way they plan.



Wie auch immer, wir verleben hier eine spannende Zeit. Also macht Euch keine Sorgen, genießt den Advent (wie ich hörte gab es schon erste Schneeflockensichtungen in good old Germany) und lasst mal von Euch hören!!

Whatever, we are spending a great time here. So do not worry about me, enjoy Christmas time and let me hear from you!!

Dienstag, 17. November 2009

Zimmer mit Aussicht - Room with a view

Allmählich neigt sich unsere Zeit in der Türkei dem Ende zu, und in einer etwas verfrühten Retrospektive kann ich wohl sagen, dass unsere Quartiere unsere Erwartungen oft übertroffen haben. Ob Hotelzimmer mit Blick auf historische Altstädte, Campingplatz in landschaftlich wertvoller Lage oder Grabungshaus mit Charme, fast alle hatten das gewisse Etwas. Leider hatte Uly manchmal das Nachsehen und musste im Auto übernachten, was ich dann mit langen Abendschmusestunden und ausgiebigen (und manchmal recht frühen) Morgenspaziergängen zu kompensieren versucht habe.



Slowly but surely our time in Turkey is coming to an end. Retrospectively I think I can already say that our accommodation very often exceeded expectations. Whether it was a hotel with view to the old city, a camping site within beautiful surroundings or excavation house with charme, almost all of them had something special. Unfortunately Uly sometimes was left behind in the car, where he had to sleep, which I tried to compensate by overlong cuddling hours in the evening and extensive morning walks.


Wie auch immer, zu sehen gab und gibt es naturgemäß sehr viel, und so manche archäologische Stätte wirkte selbst wie ein Zimmer mit Aussicht (Hanghaus 2 Ephesos!!!). Nach einem eindrucksvollen Tag in Afrodisias, haben wir (kostenlos) im Garten eines Restaurant-Hotels übernachtet, wenngleich der Besitzer mit einem Seitenblick auf Uly meinte, dass er seine Hühner gerne behalten möchte. *lol* Der Hofhund, eine süße kleine Hündin hatte – ebenso wie die Hühner und der Hausherr – auch Vorbehalte gegen Ulys Anwesenheit, wollte uns aber trotzdem unbedingt auf unseren Spaziergängen begleiten. Das tolle an dieser Unterkunft war, dass wir in den seltenen Genuss echter türkischer Hausmannskost (in diesem Fall tatsächlich HausMANN) gekommen sind. Hmmmmm.




Anyway, there was and is much to see and one ort he other archaeological site is a room with a view itself (terrace house in Ephesos!!!).
After spending an impressive day in Afrodisias, we camped in the garden of a restaurant-hotel for free, although the owner with a view to Uly said that he prefers to find all his chickens alive the next morning. *lol* His dog, a sweet little bitch had prejudices against Uly as well, but she obviously decided that keeping us company during our walks would be worthwhile. The great thing about this accommodation was that we came to sample original Turkish cuisine. Yummy.




Nächster Halt war Bodrum (zu touristisch für meinen Geschmack, aber das Unterwassermuseum ist definitiv einen Besuch wert), wo wir uns eigentlich ins Mittelmeer stürzen wollten, davon haben wir dann aber doch Abstand genommen, obwohl unser Campingplatz sogar einen „Privatstrand“ hatte.





Es ging, mit einem kurzen Badestopp in einer einsamen und verträumten Bucht, dann direkt weiter über Didyma (beeindruckende Tempelanlage!) nach Milet (nicht so beeindruckend).
Dann haben wir uns in Richtung Landesinnere gewandt und sind zum Latmosgebirge am Bafa Gölü (Bafa See) gefahren. Dort haben wir in Kapkırı genächtigt, einem kleinen verschlafenen Ort direkt am Ufer des Sees, wo alle touristische Beschilderung auf Deutsch war. Unglaublich! Leider war unsere Zeit etwas begrenzt, so dass der Ausflug ins Gebirge zwar sehr schön, aber im Hinblick auf die Suche nach prähistorischen Felsmalereien nicht sehr erfolgreich war.




Next stop was Bodrum (too touristic for my taste, but the underwater museum is well worth a visit), where we wanted to go swimming, which we did not do in the end, although our camp site had a “private” beach.
On the road we stopped at a beautiful bay and went swimming, and then proceeded to Didyma (very impressive temple) and Milet (not so impressive). Afterwards we headed to the Latmos Mountains and the Bafa Gölü (Bafa Lake). We stayed the night in Kapkırı, a nice little village at the see coast, where all touristic signs were in German. Unbelievable! Unfortunately time was limited so our trip to the mountains was very nice but with regard to our search for prehistoric rock painting quite unsuccessful.




Es zog uns weiter nach Priene, wo es aus mehreren Gründen sehr schön gewesen ist. Zum einen war der Hotel-/Campingplatzbesitzer ein sehr netter, immer zu Späßen aufgelegter, älterer Herr, und zum anderen bestach die Ruine durch ihren Erhaltungszustand und das geringe Touristenaufkommen. Uly hat es genossen oberhalb des Theaters durch den Wald zu sprinten, und ich habe die Aussicht genossen.

In gewisser Hinsicht das absolute Gegenteil war Ephesos, wo uns unsere Route als nächstes hinführte. Da wir im Grabungshaus der Österreicher übernachten konnten, sind wir um kurz vor sieben mit den Restauratoren zu den Ruinen gefahren, was traumhaft schön war (Licht, Ruhe, interessante Fakten). Um acht Uhr haben wir dann geradezu einen Kulturschock erlitten, denn trotz des Umstandes, dass keine Saison mehr ist, reihte sich Touri-Gruppe and Touri-Gruppe, und es war fast kein Durchkommen mehr. Grausam! Man konnte sich die unterschiedlichen Bereiche der Stadt nicht vernünftig angucken, weil ständig irgendjemand meinte, wild gestikulieren oder auf einen einreden zu müssen, dass man ja im Bild steht. Unverschämtheit.




Einzige Erholung (jedenfalls für uns, denn Uly musste draußen unter einem Sonnendach fern der Touristen warten) war das Hanghaus 2, für das man extra Eintritt bezahlen muss, was offensichtlich viele Touristen abschreckt. Gut für uns, schade für die Touris, denn diese Investition lohnt sich wirklich. In diesem Bereich sind nicht nur die Böden und Fundamente, sondern auch die aufgehenden Mauern der Gebäude sehr gut, und mit Wandschmuck (Marmorverkleidung, Bemalung, Mosaike etc.), erhalten. Man muss sich also nicht vorstellen, wie die damaligen Hausherren gewohnt haben, man bekommt es direkt und deutlich vor Augen geführt. Kurzum: ich war begeistert. Die Restauratoren sind immer noch dabei die Wandverzierungen zu restaurieren, und machen einen Superjob. Für mich wäre dieses Gepuzzel ja nichts, aber welche Ergebnisse dort erzielt werden ist schon der Wahnsinn. In einem Raum (ok, der Hausherr war auch kein armer) fanden bei der Verkleidung der Wände 19 (!) Sorten Marmor Verwendung. Wenn dieser Raum fertig restauriert ist, werde ich in jedem Fall nochmals nach Ephesos kommen. Das sollte ich sowieso tun, denn Ulys Anwesenheit hat zu einer erneuten Jagdeinladung durch einen der Restauratoren geführt. Ich sollte am Sonntag (es war gerade Montag) mit ihm zur Wildschweinjagd gehen. Und wieder musste ich leider ablehnen, weil eine derartige Verlängerung unseres Aufenthaltes einfach nicht möglich war. *schnief* Als „Entschädigung“ gab es am Abend gegrilltes Wildschwein, was sich (ich war erstaunt) auch ca. die Hälfte der türkischen Restauratoren haben schmecken lassen. Das war superlecker, die Einladung wurde erneut ausgesprochen, und ich war ein bisschen geknickt ob des straffen Zeitplans. :’-(




On we went to Priene, where we had a great time for various reasons. One was the camp site owner who was a very nice and funny older man, another one the good conservation of the city and the lack of tourists. Uly loved to explore the forest above the theatre and I enjoyed the terrific view.
In some ways Ephesus, where we went next, was the complete opposite. As we were staying in the Austrian excavation house, we went to the site with the restorers at around 7 am, which was veeeeery nice (light, silence, interesting facts). At 8 am we were shocked by the tourist masses that swarmed the place (it is still low season!). You could neither walk nor look properly due to tourist groups treading on your feet and waving you aside for one or the other photo. Grosse!




 Only the terrace house 2 provided some air to breathe, most probably because it costs an extra of 15 Lira, which seems to be too much for most tourists. Actually this was good for us, but a definite miss for those tourists as there is loads to see. In this area not only the floors and fundaments are preserved, but also the walls with decorations (marble, paintings, mosaics etc.). This means you do not have to use your own imagination, but can actually see the way those people back then lived. It was awesome. The restorers are still working on the walls and they are doing a great job. This puzzle work is not for me, but the results they achieve are marvellous. One of those rooms (ok the owner was very rich) they discovered 19 (!) different kinds of marble in the wall decorations. When this room will be finally restored, I will be back in Ephesus looking at it for sure! This I should do anyway, because Uly presence led to yet another invitation for hunting by one of the restorers. He asked me to go hunting for boars on Sunday (it was Monday), which I could not do, because such a prolonged stay would have ruined our timetable completely. *sniff* As some kind of compensation he brought some boar to be barbecued for dinner, which was also eaten by about half of the Turkish restorers (I was quite surprised). It was delicious and I grew more and more dissatisfied with our tight timetable. :’-(




Wie zur Bestätigung der Tatsache, dass ich eigentlich gerne in Ephesos geblieben wäre, war unsere Zeit in Izmir ein bisschen unterirdisch. Zum zweiten Mal in meiner Reisekarriere hat der Lonely Planet bei der Hotelsuche völlig versagt. Dass als günstig und gut beschriebene Hotel (einen Campingplatz gab es nicht) war echt zum abgewöhnen. Auch Izmir selber ist nicht sooo schön, dafür können sich die Museen sehen lassen.

As if confirming my desire to stay in Ephesus, Izmir was not really nice. For the second time in my traveller career the Lonely Planet let me down in search for a decent hotel (no camp sites around). It said cheap and good, but it was devastating. Also Izmir itself is not particularly a beauty, but at least the museums are worth a visit (new and nicely presented artefacts).




Weiter ging es also in Richtung Westen, an die Küste, wo wir uns noch ein paar antike Stätten angesehen haben, und einen traumschönen, wenngleich etwas spartanisch eingerichteten Campingplatz gefunden haben. Leider konnten wir dort nicht bleiben, denn es gab eine Hundefamilie (Hündin, Rüde und 3 Welpen). Zunächst meinte der Besitzer, dass er die Eltern anbinden würde, mit den Kleinen sei es dann kein Problem. Doch es zeigte sich, dass die Kleinen richtige Giftspritzen waren, die meinen Uly auffressen wollten. Das hat der natürlich entsprechend quittiert, was zu anhaltendem Schreien der Welpen und weiterem Gekläffe geführt hat. Also haben wir von einer Übernachtung abgesehen, und sind weitergefahren.





Als die Nacht über uns hereinbrach und wir noch keine Unterkunft gefunden hatten, haben wir beschlossen uns einfach irgendwo an die Strandpromenade von Güzelbahçe zu stellen, und in einem Restaurant zu fragen, ob wir die Sanitäranlagen nutzen dürfen. Dort riet man uns dringend davon ab auf der Straße zu übernachten, und sagte uns, dass in 5 km auf der rechten Seite (klar, auf der anderen war ja auch Wasser) ein CP kommt. Also sind wir weitergefahren, und fast dran vorbeigebrettert. Warum? Nun ja, offensichtlich beschränkt sich das runtergehandelt werden wollen bei den Türken nicht auf den Basar, denn der CP tauchte schon nach max. 150 m auf der rechten Seite auf. Alles verhandelbar?

Zum Glück fahren die Türken ja auch auf der Autobahn in aller Gemütsruhe rückwärts, wenn sie die Ausfahrt verpasst haben, und so hat sich auch keine daran gestoßen, dass ich einfach den Rückwartsgang reingeknallt habe, und die 100 m, die ich zu spät zum Halten gekommen bin, zurückgesetzt habe. Der CP war super, wir zufrieden und der Spaziergang an der begrünten Strandpromenade für alle sehr schön.




So we went on to the coast where we visited some more ruins and found a camp site in a beautiful bay. Unfortunately we could not stay there as there was a dog family (bitch, dog and three whelps). First the owner said that everything would be just fine if he tied up the adult dogs, the little ones were no problem. Actually the little ones were as bad as I had there parents expected to be. They came over Uly and tried to eat him, which did not go well with him at all, which again led to screaming and more barking of the whelps and so on. So we decided to shave it and go on searching. When night was falling and we had not yet found accommodation, we decided to stay at the coast and sleep in the car, asking a t some restaurant to use the necessaries. There we were told that this is not a good idea, but that there is a camp site about 5 km away on the right side (of course on the right, as there is ocean on the left). So we drove on and past. Why? Well, obviously haggling down the amount does not exclusively go for the bazaar, because the camp site appeared some 150 m further on the road.


Fortunately the Turks are used to people driving back some hundred metres even on highways, so I went back and took the right turn to the camp site, which was a good one by the way. I walked along the shore with Uly and everyone was happy.




In Bergama/Pergamon, wo wir eine Begegnung der dritten Art mit einem Kassierer hatten. Es ist so, dass das DAI hier einige Projekte hat, also sind wir davon ausgegangen, dass es keine Probleme mit dem kostenfreien Eintritt gibt. Da hatten wir die Rechnung aber ohne besagten Kassierer gemacht. Der stellte komplett auf stur, ließ sich von gar nichts beeindrucken und wollte einfach nicht hilfsbereit sein. Stronzo! Damit stellte er die absolute Ausnahme dar, denn die Türken sind wirklich die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft in Person. Jedenfalls hat er uns partout keinen Eintritt gewährt, und uns an den Museumsdirektor verwiesen, der nur leider mit Gästen unterwegs war. Also haben wir uns zunächst dem Asklepion und dem Museum zugewandt (wo die Kassierer wesentlich umgänglicher waren), und ein paar Herren kennengelernt, die am Asklepion Souvenirgeschäfte betreiben. Die haben dann Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, und einer hat den Museumsdirektor angerufen, und nun sollten wir ohne Probleme Einlass erhalten. Nun ja, problemfrei ging es dann nicht, aber nach zwei Anrufen (der Kassierer war nicht anwesend, und seine Kollegin zwar mürrisch, aber eher geneigt einen Verantwortlichen anzurufen) bekamen wir unser Ticket und konnten uns Pergamon ansehen.





In Bergama/Pergamum, where we had a very unpleasant encounter with a teller. The German Archaeological Institute has a few projects here, so we assumed that getting free entry would be easy. Well, we were wrong, as we did not take into account that that teller would be unwilling to cooperate. He went as stubborn as a donkey, proved to be unimpressible and just did not want to be of help to us. Stronzo! Fortunately this is the absolute exception. Mostly the Turks live up to their reputation concerning hospitality and helpfulness. Anyway, he did not permit us, and told us to go and find the director of the Bergama Museum, because only he could grant us free entry. Unfortunately he had guests himself that day and could not be found. So we visited Asklepion and museum first (not paying anything), and got to know some guys who are running some gift shops at the Asklepion. They tried to get the director on the phone, and told us they had succeeded and that we could go to Pergamum the next day. Well it was not easy, but we managed to gain free access the next day, mainly due to the fact, that the uncooperative fellow was not there and his female colleague was ready to make a few phone calls after which she, grudgingly, allowed us in.




Als nächstes stand Troia auf dem Plan, und meine Erwartungen waren nicht gerade hoch, denn ich hatte gehört (oder gelesen?), dass dort nur einige wenige Reste und eben die Rekonstruktion des Trojanischen Pferdes zu sehen seien. Und endlich wurde ich mal in positiver Art und Weise eines Besseren belehrt. Denn der archäologische Park von Troja ist tatsächlich sehr schön gemacht und fachgerecht aufbereitet, und ganz und gar nicht schnell gesehen, oder mickrig. Schön war außerdem, dass wir offensichtlich die richtige Tageszeit erwischt hatten, denn als wir gerade zurückkamen setzte eine Flut von Reisebussen ein. Diese Menschenmassen hätten den Anblick doch empfindlich gestört, also alles richtig gemacht. ;-)
Das Fotoverbot im Museum in Cannakale (wo auch die Troja-Funde präsentiert werden) hat uns hart getroffen, insbesondere, weil dort zwei exzeptionell verzierte Sarkophage stehen, und es nicht einmal Postkarten gab (vermutlich sind sie noch unpubliziert).

Nun gut, es geht nun weiter nach Bursa, wo wir endlich ein Hamam besuchen wollen, und dann werden Uly und ich wieder nach Europa kommen. Also melde ich mich das nächste Mal dann aus Griechenland, das wir unsicher machen werden, bevor wir Weihnachten und Neujahr in Italien verbringen.

Lasst es Euch gut gehen, haltet die Ohren steif und macht den Kamin an, gegen das nasse und graue Novemberwetter.

G&K




Troy was next and I did not get my hopes high, as I had heards (or read?) that there is not much to see, apart from some stones and the reconstructed Troyan Horse (of course). But finally my prejudices prooved to be wrong in a quite positive way. In fact the archaeological park at Troy is very nice and informative, not at all small or not much to look at. Likewise nice was the fact that we obviously did choose the right time for our visit, as the tourbusses started filing in when we headed back to the car. That would have spoiled the whole experience, so we were fortunate.
The photography restrictions in the museum of Cannakale (where also the finds from Troy are presented) came down hard on us, as there are two exclusively decorated sarcophagi of which no pictures are available (most probably because they are still unpublished).

Whatever, we will proceed to Bursa, where we plan to finally visit a Hamam, and then Uly and I will be heading back for Europe. As it is my next entry will come from Greece, which we will explore before going to Italy for Christmas and New Year.



Take care and light a fire so cold and wet November does not get to you.


H&K


Mittwoch, 4. November 2009

Stadt-Land-Fluß - Scattergories


Allmählich sind wir durch so viele Städte gekommen, haben unzählige Länder erkundet und so viele Flüsse überquert, dass ich Euch beim nächsten Spieleabend alle das Fürchten lehren werde. Da ich diesen Vorteil aber für mich behalten werden, bekommt Ihr jetzt einen (weiteren) groben Überblick zum Thema „Was bisher geschah.“:


Step by step we visited so many cities, saw uncounted countries and crossed loads of rivers that none of you will stand a chance next time we hold a games night. To keep that advantage I will file you in (roughly) on “What happened so far.”:

Nachdem ich Euch also den Mund mit Gazianteps Leckereien wässrig gemacht habe, sind wir durchgestartet in Richtung Kappadokien. Dort angekommen ist uns zum ersten Mal richtig bewusst geworden wie wenig der Osten der Türkei touristisch erschlossen ist. Wahnsinn, eine Touristengruppe hat die nächste gejagt (Nachsaison, NACHSAISON!!!) und das waren im Allgemeinen entweder Deutsche (1. Platz), Asiaten (2. Platz, sorry, aber keine Ahnung wie viele Japaner und wie viele Chinesen und sonstige, nur lauter Asiaten, die an mir vorübergelaufen sind) und Franzosen (3. Platz).




Davon abgesehen ist Kappadokien – wir haben in Göreme genächtigt – traumschön. Allein durch die verschlungenen Täler zu laufen und sich die Landschaft anzusehen war schon genial. Wir standen auf einem Campingplatz mit Blick auf das Rosental (und einige Täler dazwischen), und als ich eines Morgens dem Ruf der Natur Folge leistete bot sich mir ein geniales Bild. Über den Tälern Kappadokiens zu meinen Füßen schwebten Dutzende von Heißluftballons (nichts für mich, aber bestimmt ein tolles Erlebnis). Einen Tag später sollte ich dann feststellen, dass die mit gleicher Vielzahl auch an nebelverhangenen Tagen ihre Kreise ziehen (vermutlich gibt es keine Schlecht-Wetter-Klausel), und wurde, da ich gerade mit Uly (in Signalhalsung) raus war, zum unfreiwilligen Fotoobjekt.
Bei einem Kurztrip nach Avanos haben wir uns einen Töpfer angesehen, der (wie dort üblich) Gefäße fertigt und Verzierungen aufbringt, die schon die Hethiter so oder in ähnlicher Form verwendet haben. Zum Teil arbeiten diese Töpfer mit einer Kombination aus dem lokalen roten Ton und weißem (importiertem Kaolinit). Dabei entstehen sehr schön anzusehende Gefäße.
Wie auch immer, Kappadokien ist als Urlaubsziel nur zu empfehlen, insbesondere weil man sich durch die Weitläufigkeit des Geländes ohne Mühe abseits der Touristenmassen halten, und die traumhafte Landschaft durchwandern kann.




After watering your mouth with tales about sweets from Gaziantep, we went to Cappadocia. Arriving there we came to realize how little tourism there is in eastern Turkey. Amazing how in Cappadocia one tourist group followed the other (low season, LOW SEASON!!!), generally Germans (top of the list), Asians (second place, no idea whether there were more chines or japanse people, sorry, I just saw Asian people filing past) and French (third).
Apart from that Cappadocia is well worth a visit, as it is most beautiful. Walking through those winding valley (seeing no one!) and looking at the marvellous landscape was just great. We were camping in Göreme with view on the rose valley (and some other valleys in between) and when I answered natures call one morning, I had a terrific sight. Dozens of balloons were floating above the valley (nothing for me, as I am afraid of heights, but it must be gorgeous). Interestingly enough the next morning I noticed (when I was walking with Uly) that those balloons are even there when you can not see a thing due to fog and mist (I suppose there is no refund due to bad weather!). So, due to a lack of other motives I suppose, Uly and I involuntarily became fotomodels.




A day trip took us to Avanos, where we watched a potter who made hittite style pottery with respective decorations (as is common in Avanos), and who is using the local red clay together with white (imported) kaolinite. These vessels look very nice!
Well, all in all Cappadocia is a great location to spend your holidays, especially as it is very easy to keep away from all those tourists and wander along the beautiful landscape.



Nächster Halt, nach einem kurzen aber lohnenden Blick ins Innere der Karawanserai Sultanhanı, war in Side, wo wir endgültig in touristische Gewässer Einfahrt hielten. Jeder, wirklich jeder dort spricht Deutsch, weil die Region um Antalya und Side die Hochburg des deutschen Türkeitourismus ist. Das war der Hammer! Netter Nebeneffekt ist allerdings, dass Uly durchweg positiv betrachtet wird, jede Menge Komplimente bekommt, und interessanterweise die Straßenhunde entweder ängstlich oder total freundlich sind. Das alles war ja im Osten etwas anders. Ich konnte also total entspannt mit Uly durch Menschenmassen laufen, ohne dass mir schräge Blicke zugeworfen wurden, oder die Menschen die Straßenseite gewechselt haben. Und wir haben sogar einige „Haushunde“ getroffen, die geneigt waren mit dem fremdländischen Hund zu spielen (was der mit Freuden wahrgenommen hat). Man sieht, alles hat Vor- und Nachteile.




Von Side ging es über Aspendos nach Antalya, wo wir in der Altstadt (sehr schön!) genächtigt, und uns am nächsten Tag Perge angesehen haben. Wie üblich konnten wir Uly mit auf die Außenanlagen nehmen (die Museen sind da immer etwas kritischer *lol*), und so bekam er recht viel Historisches um die Schlappohren.





Next stop, after a short but rewarding look inside the karavanserai of Sultanhanı, was Side, where we finally reached the realms of touristic Turkey. Everyone, literally everyone there speaks German, as the region around Antalya and Side is a stronghold of german tourists. Wow! A rather nice side effect was that Ulys presence was viewed positively and he got a lot of compliments. Furthermore the strays were either afraid or very friendly, so I could walk with him through the town without any hassle. No one looked at me in a disgusted way, or even changed to the other side of the street when we came. We even met some pet-dogs that were willing to play with that stranger (which Uly appreciated very much). As you see there are disadvantages and advantages to everything.
From Side we proceeded via Aspendos to Antalya, where we spent a night in a hotel in the old centre (very beautiful!), and visited Perge the next day. As usually I could take Uly to the outdoor activities (whereas the museums prove to be unwilling to permit him *lol*), so until now those amber eyes saw a lot of history!





Von Perge aus sind wir dann über Termessos, wo wir eine Nacht im Gebirge mit traumhaften Kiefernwäldern verbracht haben, nach Denizli/Pamukkale gefahren. Auf dieser Fahrt ist mir in einer lang gezogenen Kurve (in der mir ein Lkw entgegen kam) doch tatsächlich ein Hund vor den Kühlergrill gesprungen! In der ersten Millisekunde konnte mein Hirn dieses Unding an Information gar nicht verarbeiten, das war wohl zu unwahrscheinlich („volle“ Straße, und dieses Mistvieh meint drüber laufen zu müssen). Dann war ich nur noch Adrenalin und Reaktion, Vollbremsung und Ausweichen soweit der entgegenkommende Lkw dies zuließ. Um es vorweg zu nehmen: es ist alles gut gegangen, aber ich glaube es hätten nur wenige Zentimeter gefehlt und der Hund wäre Geschichte gewesen.
Danach war mir warm (dem Adrenalin sei Dank) bis in die Fingerspitzen und gleichzeitig rann mir kalter Schweiß den Rücken hinunter. Mein persönlicher Albtraum.




From Perge onwards we proceeded, with a stopover at Termessos, where we spent a night in the mountains among beautiful pine forests, to Denizli/Pamukkale. On the road within a long bend (a truck was approaching on the other side) a dog jumped onto the street exactly when I drew level with that truck! In the first millisecond my brain could not process this absurdity of information, obviously this situation was too fantastic (“busy” street, and this stupid beast has to cross it this very moment). Then I became all adrenaline and reaction, stepped on the brakes and going round as far as that truck allowed. To say it right away: everything turned out to be ok, but it was a close shave. I think there were only centimetres missing and the dog would have entered the happy hunting ground!
After that even my fingertips were feeling hot (thanks to the adrenaline) and I had cold sweat running down my spine. My personal nightmare.





Inzwischen haben wir Pamukkale erreicht, wo wir ein paar Tage verbringen werden. Gestern waren wir bereits einmal auf den Kalkterrassen, und haben das warme Wasser an unseren Füßen genossen. Direkt zu Anfang wurde mir wieder einmal deutlich vor Augen geführt, warum ich eine instinktive Abneigung gegen Touristengruppen habe: mit uns kam eine Gruppe deutscher Touristen an, die sich auch für den Weg über die Kalkterrassen entschieden hatten (es gibt drei Eingänge). Nun steht kurz bevor die Terrassen anfangen ein Wächter, der die Touristen darauf aufmerksam macht, dass sie, um den Kalk zu schonen, die Schuhe ausziehen sollen. Das provozierte, insbesondere bei den Damen der Gruppe, großes Geschrei. Man werde auf keinen Fall seine Schuhe ausziehen, was das denn für eine Unart sei, blablabla. Ich dachte ich höre nicht richtig! So viel unintelligente Dreistigkeit ist doch echt zum Ko.... oder! Da wird kein Gedanke daran verschwendet, dass es sich um ein Naturdenkmal handelt wo man drauf rumstiefelt, und das da die folgenden Generationen vielleicht auch noch was von sehen möchten! Nein, man fühlt sich in seinen Freiheitsrechten beschnitten und schimpft auf das arrogante, kompromisslose Wachpersonal. Hallo? Die haben doch den Schuss nicht gehört! Zum Glück blieb es den Hanseln erspart, dass ich mich dazu geäußert hätte, denn sie machten auf dem Absatz kehrt, und gingen laut meckernd zu einem der anderen Eingänge.




Generell muss man sagen, dass die berühmte Postkartenansicht leider nicht mehr der Wahrheit entspricht. Heute ist das Wasser größtenteils kanalisiert und wird nur noch über einen Teil der Kalkterrassen geleitet. Außerdem wurden viele künstliche Becken eingerichtet, die zwar farblich angeglichen sind, aber natürlich nicht den Charme der Naturbecken haben.




Auch das unterirdische Pamukkale, die Kaklik-Höhle hatte ich mir beeindruckender vorgestellt, wenngleich das Zusammenspiel von natürlichem und künstlichen Licht, sowie der kalten Luft und des warmen Wassers eine interessante Atmosphäre geschaffen haben.




Meanwhile we arrived in Pamukkale, where we will spend a few days. Yesterday we already went to the travertine terraces and enjoyed the warm water running beneath our feet. Directly at the entrance I realized once more, why I have a natural aversion against tourist groups: a german tourist group arrived contemporarily, obviously having chosen the travertine-entrance (one of three). As it is, there is a guard at the point where the travertine starts, who reminds you to take off your shoes, as they would damage the terraces, and walk barefoot. This provoked loud complaints especially from the ladies of the group, who were quite unwilling to do as they were told, and would rather go on raving about what a bad habit that is, ant that the guards are unwilling to make excuses for them, blablabla. Personllay I thought they were off their rocker! That is one of the things I can not stand: stupid boldness! They do not waste a thought on the fact that they are trampling around on a natural monument, which maybe should be preserved for the generations to come! No, of course not, as they only feel restricted in their civil liberties and prefer to blame the guards. Hello? Honestly, they do not understand a thing! Fortunately for them, they turned around immediately (blateing along) to take another entrance which saved me a lot of breath and anger, as I was about to comment on their behaviour.




Generally one has to say that the days of that typical postcard-Pamukkale seem to be over. Today the water runs in canals and is only lead along the terraces occasionally. Furthermore they built some artificial basins, which were painted in the same cotton-white colour, but of course do not possess any of the charm the natural ones do.
Also Underground-Pamukkale, the Kaklik-Cave, was more vivid in my imagination than in reality, although natural and artificial lights as well as cold air and warm water created an interesting atmosphere.




Von hier aus werden wir nach Bodrum fahren, und uns dann die Westküste entlang bewegen, von einer antiken Stätte zur Nächsten. Ich lasse wieder von mir hören, und ich hoffe Ihr auch mal! Also haltet die Ohren steif und lasst Euch vom nasskalten November nicht unterkriegen.

From here we will go to Bodrum and then along the western coast, moving from antique site to antique site. You will hear from me again, and I hope to hear from you too! Take care and do not let the grey November get to you.