Inzwischen liegt mehr als die Hälfte unserer Reise hinter (leider hatte ich am 30. kein Internet, sonst hätte ich doch glatt „pünktlich“ gebloggt), und nur noch knapp 3 Monate vor uns.
Meanwhile half of our travelling time is up and less than three months lie before us („Bergfest“ describes the PONR from when on there is only downhill), unfortunately I did not have internet on the 30th or I would have blogged „on time“.
Eine geniale Zeit haben wir in Bursa verbracht, wo (glücklicherweise) kein Campingplatz zur Verfügung stand. Also sind wir zunächst zum Archäologischen Museum gefahren, dass in einem recht großen Park (Bursas Kulturpark) liegt. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Museumsgebäude sind wir auf die aberwitzige Idee gekommen, dass die öffentlichen Toiletten und das nahegelegene Hamam den Park ja eigentlich zum Campingplatzäquivalent machen. Nachdem wir das Museum unverrichteter Dinge wieder verlassen haben (wegen Renovierung und Neukonzeption geschlossen), haben wir diese Möglichkeit näher in Augenschein genommen, nicht ahnend, welche Lawine von Ereignissen wir damit ins Rollen bringen würden.
We spent a marvellous and most enjoyable time in Bursa, where we could not find a camp site (fortunately). So we decided to visit the Archaeological Museum first, which is set very nicely in a vast park (Bursas Culture Fair). On our way from the parking area to the museum we came up with the idea that the public toilets and Hamam in the periphery of the park made this an ideal substitute for a camp site. After leaving the museum without being able to see the exhibition (which is closed due to renovation and reorganization), we gave this idea a second thought, not knowing which chain of events we would start.
Im Einzugsbereich der Park-Moschee lag eine öffentliche Toilette, die wir bei unserer Terrainerkundung passiert haben, und wo wir von einem Mann auf Schwizerdütsch angesprochen, und natürlich gleich zum Tee eingeladen wurden.
Obwohl das Gespräch einige interessante Wendungen nahm, will ich Euch hier nur das Ergebnis vor Augen führen: Wir haben drei super schöne Tage in diesem Park verbracht, die angefüllt waren mit netten Gesprächen, ausgedehnten Spaziergängen und leckerem Essen, das zudem unschlagbar günstig war, denn unser schweizerischer Türke hat uns quasi adoptiert und auf Kosten der auf die eine oder andere Art mit ihm verwandten Unternehmer (vornehmlich Restaurant- oder Cafébesitzer) im Park durchgebracht. Sozusagen als Sahnehäubchen, und weil das Budget es locker zugelassen hat, haben wir uns einen Verwöhntag mit Kese und Ganzkörpermassage auf dem Göbektaşı gegönnt. Wenn Ihr ein gutes (echt türkisches) Hamam in Eurer Nähe kennt, nichts wie hin, das ist wirklich eine göttliche Erfahrung.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich wohl einen kleinen Fauxpas „gegen“ unseren türkisch-schweizerichen Gönner begangen habe, denn am ersten Abend haben wir eine Partie Tavla/Backgammon gespielt. Nachdem ich das fünfte (und somit letzte Spiel) zum dritten Mal mit einem Sechserpasch eröffnet, und alle vorhergehenden Spiele gewonnen hatte, flog eine weiße Serviette auf das Spielbrett, und am nächsten Tag hörten wir von einer sehr durchgrämten Nacht aufgrund dieser Niederlage. Auch wenn dies natürlich alles mit Humor gesagt wurde, kam mir doch der Gedanke, ob es nicht von besserer Erziehung gezeugt hätte zumindest ein Spiel zu verlieren. ;-)
Close to the park-mosque is a public toilet, which we passed during our site-prospection and where we were addressed in Schwizerduetsch and invited by a man. Although our talk went on quite animatedly, I will spare you the details and tell you the results right away: we spent three splendid days in that park, which were filled with chitchat, long walks and tasty food, which came along unbearable cheap, as our suisse Turk so to say adopted us and brought us through on cost of the restaurant- and café-owners in the park (to each of whom he was related in some ways). This left us with the budget to have a really wonderful experience with Kese and a complete massage on the Göbektaşı in the Hamam. In case you do know a good (originally Turkish) Hamam in your area: go there! It really is amazing!
Unfortunately I have to admit that I might have been a not so nice guest. On the first evening we played tavla/backgammon. After opening the fifth (and therefore last) game with a double 6 for the third time in a row, and after having won all four games before, a white napkin hit the board and the next morning we were told about sleepless nights of worrying about those lost games. Of course this was all humorous, but the thought occurred to me whether it might have been a little more polite to loose at least one game. ;-)
Der nördlichste Teil der Marmaraküste ist dann leider nur so an uns vorbeigeflogen, da wir dringend in Thessaloniki erwartet wurden. Auch der Nordosten Griechenlands wurde eher mit Siebenmeilenstiefeln durchquert als mit der eigentlich angebrachten Sorgfalt, also haben wir nur Thessaloniki, Pella, Veria, Vergina und Dion gesehen. Eigentlich wollten wir auch bei den Thermopylen alter Schlachten gedenken und in Delfi um unsere Zukunft orakeln lassen, aber das Ventil für den Kühlerventilator war da ganz und gar nicht einverstanden mit, so dass wir zum zweiten Mal während unserer Reise den ADAC bemühen mussten und abgeschleppt wurden. Die VW-Vertragswerkstatt in Volos, hat zwar den Bug des VWs auseinandergenommen, hatte das Ersatzteil aber nicht vorrätig und konnte uns nur insoweit betreuen, dass sie den Wagen für die (direkte!) Fahrt nach Athen wieder flott gemacht haben. Ob damit das Orakel Fernwirkung bewiesen hat, und das ein schlechtes Omen für unsere Tour durch Westeuropa ist, wird sich zeigen, jedenfalls fielen die Thermopylen und Delfi damit flach. :’-(
The northernmost part of the Marmaracoast sadly enough flew past when we raced for Thessaloniki. Almost the same goes for northeastern Greece which we rather visited in seven-league-boots than giving it the thorough attention it unquestionably deserves. We only saw Thessaloniki, Pella, Veria, Vergina and Dion. Originally we wanted to go to Thermopyles to commemorate old battles and Delfi to have our future foretold, but the car, or rather a valve of the cooling system, thought quite differently. So for the second time on our journey I had to contact the german automobile club (ADAC) and ordered a towtruck. The VW service station in Thessaloniki stripped the cars front and found the mistake but could not order the spare part unfortunately. They fixed the car so we could (directly!) proceed to Athens. Well, I do not know whether the oracle at Delfi proved its distance abilities and this is supposed to be an Omen for our travels through Western Europe, but I had to skip Thermopyles and Delfi. :’-(
Inzwischen bin ich in Athen, wo ich im DAI ganz herzlich empfangen und umsorgt wurde, den Winckelmann-Vortrag und –Abend miterleben durfte, und mich sehr wohl fühle. Einzig die angekündigten Krawalle zum Jahrestag der Ermordung von Alexandros Grigoropoulos im letzten Jahr am Nikolaustag, trübt die Unbeschwertheit hier ein wenig. „Hohe Polizeipräsenz“ ist kein adäquater Ausdruck für das Bild, das sich einem hier derzeit bietet (das DAI liegt quasi mitten drin im Krisengebiet). An jeder Ecke stehen 2-4 Mann (macht pro Kreuzung 8-16) in voller Montur (soll heißen volle Schutzkleidung und Bewaffnung), fast 24 Stunden pro Tag. Lediglich früh morgens und sehr spät abends wirkt die Mannstärke etwas geringer. Und interessanterweise sind die Jungs alle noch recht jung, ich habe bisher keinen über 35 gesehen, und der größte Anteil zählt sicher noch keine drei Jahrzehnte. Ab und an wird dieser blaue Präventionsreigen von grün gekleideten Militärs in Camouflage ergänzt, und auch vergitterte Einsatzfahrzeuge (Busse, Wasserwerfer etc.) sind schon am DAI vorbeigerollt. Im letzten Jahr herrschte hier wohl regelrecht Krieg, und die Einzelhändler mussten die Rechnung (hinter einander weg: 1. zerstörte Fenster, 2. Plünderungen 3. Brandstiftung) zahlen, daher will man in diesem Jahr offensichtlich Prävention durch Abschreckung betreiben. Seien wir gespannt ob es funktioniert.
Now I am having a great time in Athens, where I was heartily welcomed by the DAI and could participate in a Winckelmann-Lecture and –evening. Only the expected riots on behalf of the death of Alexandros Grigoropoulos on Dec. 6th last year overshadow the usual light heartedness a little bit. On every street corner you find 2-4 policemen (making 8-16 per crossing) fully equipped (meaning defensive as well as attacking weaponry) almost 24 hours a day. Only very early in the morning and very late in the evening they seem to be lesser. Interestingly enough those guys are all very young. So far I did not see one older than 35 for sure and most of them do not look older than in their 20s. Every now and then you also find military forces, clad in green camouflage, and even respective vehicles with bars on the windows etc. Last years riots came close to war from what I have heard and the shop keepers had to pay the bill (the chain of events was: 1. destroyed windows, 2. plundering, 3. fire setting). This year they are trying to prevent such things happening by being present beforehand. We will see whether it works out the way they plan.
Wie auch immer, wir verleben hier eine spannende Zeit. Also macht Euch keine Sorgen, genießt den Advent (wie ich hörte gab es schon erste Schneeflockensichtungen in good old Germany) und lasst mal von Euch hören!!
Whatever, we are spending a great time here. So do not worry about me, enjoy Christmas time and let me hear from you!!
Samstag, 5. Dezember 2009
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Hallo,
AntwortenLöschendu hast gar nicht erwähnt wie es Ully geht, er schaut soooooooo traurig.
Schnee hatten wir hier bis jetzt noch nicht, dafür regnet es heute was das Zeug hält.
Justus hat morgen sein erstes Spiel nach H1N1 und Julius muss noch immer pausieren. Montag, Dienstag geht der Ärztetripp dann weiter. Hoffentlich kommt Weihnachten schneller als erwartet, dann haben die Ärzte auch alle Ferien. Heute war die erste Wurfabnahme des Zuchtjahres 2010. Nette Welpen, netter Züchter, nur so fürchtbar weit weg 140km eine Strecke für die ich ob des Regens deutlich über 90 Minuten gebraucht habe. Aber das kannst du mit deinem Schneckenbulli sicher nachvollziehen. Hätten wir nicht Cedric würde ich sagen wir kommen dich in Italien mal besuchen, aber das wird sicherlich nichts. Hinterher wollen alle Kinder mit das wäre auch nicht lustig.
Muss jetzt Mamas Taxi Richtung SPorthalle bewegen.
Weiter viel Spass und ich bin sicher Weihnachten kommt schneller als wir alle denken
Liebe Grüße Tanja