Mittwoch, 30. Dezember 2009

Tri Tra Trullili… Oder: Home sweet home

Nachdem wir in Griechenland neben den Highlights Mykene und Tiryns noch dem ältesten Weingut der Hellenisten (Achaia Claus) einen Besuch abgestattet, und auf dem Weg nach Igoumenitsa viele weitere archäologische Stätten besichtigt haben (genauer gesagt habe ich die Stätten besichtigt und Uly den Bus gehütet :-( ), sind wir nach unserer dritten Fährfahrt dann in Brindisi, Italien angelandet.



After seeing the archaeological highlights Mycene and Tiryns we went to the oldest winery in Greece, Achaia Clauss, and on our way to Igoumenitsa we visited many other archaeological sites (in fact I visited them and Uly guarded the car :-( ), before taking the ferryboat to Brindisi, Italy.

Dieser Landeswechsel hat mehrere Veränderungen mit sich gebracht, die zwar erst nach und nach klar wurden, das aber doch sehr schnell. Zum einen gibt es (zumindest bisher) kaum Straßenhunde (und kaum heißt, dass wir inzwischen insgesamt vielleicht 6 oder 7 Stück gesehen haben, davon 5 in Pompeji), dafür aber sehr viele Haushunde, die auch geneigt sind mit Uly zu spielen (der sich dann immer aufführt wie ein Riesenbaby *lol*). Zum anderen hat hier fast jede Stadt einen Parkplatz auf dem man mit dem Bus übernachten darf (und auch das übernachten in der freien Natur, ein geeignetes Plätzchen vorausgesetzt, ist erlaubt), so dass es uns nicht zu scheren braucht wenn die Campingplätze winters geschlossen sind.



This bordercrossing resulted in a lot of changes, which became obvious relatively quickly. For one there are very few stray dogs in Italy (so far we met about 6 or 7, of which 5 were living in Pompeji), but very many pet dogs who are quite willing to play with Uly (who always behaves like a maniac whenever we meet one *lol*). Furthermore almost every town provides a parking area, where one is allowed to stay with the caravan and sleep there (and even staying in nature is permitted, if you find a suitable place to stay), so we do not need to worry about closed campsites due to winter.



Von Brindisi aus ging es dann erstmal Richtung Süden, allerdings nicht in letzter Konsequenz, denn von Lecce aus haben wir uns wieder in Richtung Norden orientiert. Bereits am ersten Tag bin ich ungefähr 10 Mal auf Uly angesprochen worden (zum Teil aus fahrenden Autos heraus, was die Hinter“männer“ zu wahren Hupkonzerten veranlasste). Ihr glaubt gar nicht, wie schnell man auf diese Art und Weise eine Sprache lernt! Inzwischen kann ich auf Italienisch perfekt erklären, dass es sich um einen Weimaraner (Cane di Weimar) handelt, dass das ein deutscher Jagdhund ist, der sich sowohl für die Jagd auf Niederwild als auch auf Wildschweine eignet, und dass er ein Jahr alt und der Rumtober vor dem Herrn ist, ansonsten aber eine Seele von Hund. Der häufigste Satz im Bezug auf Uly ist natürlich, dass das ein superschöner Hund ist, mit einer tollen, ungewöhnlichen Farbe. Auch das verstehe ich inzwischen sogar in der genuschelten Version. Wahnsinn!
Schön ist auch, dass es bisher keinerlei Probleme gab Uly mit auf die Ausgrabungsstätten zu nehmen. Ganz im Gegenteil, meistens bin ich so mit den Wärtern und Kassierern ins Gespräch gekommen, und das war oftmals sehr nett.



From Brindisi we moved south, though not until we reached the coast. We turned north again in Lecce. Already during our first day in Italy I was at least ten times asked about Uly (partly out of driving cars, which resulted in angry honking from behind them). Incredible how fast one can pick up a new language this way! By now I can explain in perfect Italian that Uly is a Weimaraner (Cane di Weimar), which is a german breed of hunting dogs, which are used for hunting small game as well as Boars, that he is only one year old, likes to play around and is a real Sweety otherwise. Mostly people tell me how beautiful my dog is and ask about breed and his unusual colour. I am even able to understand the murmured versions of these inquiries. Unbelievable!
A very nice aspect furthermore is, that so far I did not have any problems taking Uly on to the archaeological sites, quite the opposite. Mostly I get to talk to the museums guards and cashiers because of Uly, which is great.



In Apulien, wo wir unter anderem beim Neanderthaler von Altamura (nicht zu verwechseln mit Altamira!) vorbeigeschaut haben, sind uns die schönsten architektonischen Auswüchse begegnet, die ich bisher gesehen habe: die Trulli. Dabei soll es sich um eine Architekturform handeln, deren Ursprünge bis in die Prähistorie zurückreichen. Obwohl wir nicht in der Hauptstadt der Trulli, Alberobello, waren, haben wir zahlreiche dieser alten Bauformen auf unserem Weg durch die weinbergbedeckte Landschaft gesehen.

In Puglia, where we had a look at the Neanderthaler of Altamura (not to be confused with Altamira!), we saw the nicest architectural specialties I ever saw: the Trulli. Their roots are supposed to reach back to prehistorian times, and although we did not go to the Trulli capital Alberobello, we saw loads of them on our way through the wine covered country.


Im Zickzackkurs (sowohl auf der Nord-Süd-, als auch auf der West-Ost-Achse) ging es dann von Stätten zu Städten durch Kampanien, wo wir Neapel links liegen gelassen haben (das habe ich mir später mit Micha zusammen angeguckt) in Richtung Rom, wo wir für Weihnachten und Neujahr im DAI angekündigt waren.
Dort angekommen hatten wir einen Abend, um uns zu organisieren, und schon mal auszukundschaften, wo Uly und ich Spazieren gehen können (zum Glück ist ein riesiger Park in der Nähe, wo alle Römer des Viertels mit ihren Hunden hinzugehen scheinen – PERFEKT). Auch für eine erste Runde durch das Centro storico war Zeit. Am nächsten Tag habe ich Micha vom Flughafen abgeholt, und wir waren im „I Molisani“ (sozusagen das zweite Wohnzimmer der Gästehausbewohner des DAI) zum Abendessen (sehr lecker und dazu günstig). Dann war erstmal Weihnachten, und wir haben es ganz entspannt angehen lassen. Wir waren auf einem der römischen Weihnachtsmärkte, der mit Schieß- und Losbuden, und den für solche Institutionen offensichtlich obligatorischen Fresstempeln ehrlich gesagt eher wie eine Kirmes gewirkt hat, und haben uns einen guten Teil der römischen Sehenswürdigkeiten angesehen.



Zickzacking our way through southern Italy (north-south as well as east-west) we went from site to city through Campania, where we skipped Naples (which Michael and I visited together later) heading towards Rome, where we were expected in the DAI for Christmas and New Years Eve.
When we got there, weh ad one evening to organize ourselves and to check for a place for walking Uly (fortunately there is a big park not far from the guesthouse, where all the Romans also walk their dogs – PERFECT). We also had time for a first visit to the Centro storico.
The next day I picked Michael up at the airport and we went to the second living room of the inhabitants of the DAI guesthouse, “I Molisani”, where we had a delicious and cheap dinner. Next stop was Christmas and we took on a very relaxed air. We went to one of the roman Christmas fair which turned out to be a normal fair rather than anything else, as there was hardly anything else than shooting booths and lottery, as well as the obligatory eating mile. We also visited some of the roman sites, though most of them were closed for Christmas.



Einen Tag nach Weihnachten hat dann ein Italiener versucht uns direkt vor unserem temporären Heim zu überfahren. Und das ging so: wir haben gerade die Straße überquert, in der er auch unterwegs war. Offensichtlich passte ihm irgendetwas nicht, und so hat er denn aufs Gas getreten und versucht uns zu erwischen. Diese Aktion hat Michael nun wieder dazu veranlasst ihm ein saftiges „Stronzo“ hinterherzubrüllen. Daraufhin hielt er an, und machte Anstalten aus dem Auto zu steigen, hat es sich dann aber doch noch mal anders überlegt. Stronzo!



The day after Christmas we were nearly killed by an Italian who drove along the street in front of our temporary home. Obviously he minded us crossing that street, so he stepped on the gas and aimed on us. This forced Michael to bellow a loud “Stronzo”, which again seemed to bother that Italian a lot, as he opened the door to get out of the car, but then thought better of it. Stronzo!




Gestern waren wir im Bordell… in Pompeji, was insgesamt sehr interessant und beeindruckend war, nicht nur wegen der guten Erhaltung, sondern vor allem auch, weil so viel aus dem Alltagsleben der Römer zu sehen und zu erleben war. Diese Reise lohnt sich, auch für Nicht-Archäologen. Also los!

Yesterday we went to a brothel… in Pompeji, which is a most interesting and impressive site. Not only because its preservation is so good, but also because roman everyday life comes pretty much alive there. This place is well worth the journey to visit even for non-archaeologists. So take your chance!



Wieder zurück in Rom, haben wir dem guten Ratzinger einen Besuch abgestattet. Jedenfalls theoretisch, praktisch haben wir den Vatikan samt Petersdom und Engelsburg, nicht aber den Papa selber gesehen. War auch ok. Wahnsinn, was die an Marmor und insgesamt an edlen Baustoffen in diese Kirche gepackt haben!

Back in Rome we visited good old Ratzinger. At least theoretically, practically we saw the Vatican, St. Peters and the “Engelsburg”, but we did not see the Papa in person, which was quite all right. Amazing how much marble and expensive materials they used in that church!



Nun sehen wir (ebenfalls ganz entspannt) dem Jahreswechsel entgegen, haben noch eine Menge vor in Rom (ja, es gibt viel zu sehen und zu erleben), und wünschen Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2010!
Feiert schön, stoßt im Geiste mit uns an, vergesst die guten Vorsätze (es gibt nichts Gutes außer man tut es) und freut Euch auf ein neues Jahr!

Seid gedrückt und geküsst
Diana & Michael


P.S.: Zwei Dinge sind uns in Rom aufgefallen, und erscheinen mir einen Kommentar wert:

1) Auf jedem Kanaldeckel steht SPQR (Senatus Populusque Romanus), und die Mülleimer ziert ein Emblem mit Wölfin, Romulus und Remus, und natürlich dem unvermeidlichen SPQR. Die Römer legen offensichtlich wirklich viel Wert auf ihre Geschichte.

2) waren und sind die Römer offensichtlich ein wenig fixiert auf die männliche Körpermitte. Sogar Küchenschürzen mit eben jenem Detail (von Michelangelos David) sind zu erstehen (ein entsprechendes Weihnachtsgeschenk hat Micha entrüstet abgelehnt). Überall kann man kleine und große Schnerplis in verschiedensten Ausführungen sehen und erstehen, der Hammer!



Now we are looking forward to New Years Eve and still have a lot to see in Rome (where there is much to see and experience), and we wish all of you a Happy New Year 2010!

Have fun celebrating and welcoming the New Year, and forget about all the good intentions (just do it)!

Hugs & Kisses
Diana & Michael



P.S.: Two things caught our eyes in Rome and I think they are well worth a comment.


1) On every canal covering is written SPQR (Senatus Populusque Romanus) and every bin there is an Emblem with the wolf and Romulus and Remus as well as the unevitable SPQR. Obviously the Romans feel closely connected to their history.


2) The Romans were and are a bit focused on the male body midth. You can even buy kitchen aprons with exactly this detail of Michelangelos David (Michael pointedly refused my offer to buy him a Christmas present *lol*). Everywhere you can buy big and small “Schnerplis” in every kind, incredible!


Sonntag, 27. Dezember 2009

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch

Hallo Ihr Lieben!

Erstmal: Ich habe mich supermegamaessig ueber Eure Kommentare gefreut! :-X

Dann: Wir (Michael, Uly und ich) wuenschen Euch etwas verspaetet (kein I-Net), aber nicht weniger herzlich ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest gehabt zu haben!!!

Finalmente: Rutscht gut ins Neue Jahr und feiert schoen!

VLG
Diana, Michael & Uly


Dear all

First: I so much appreciate your comments! Thanx a lot! ;-X

Then: We (Michael, Uly und ich) hope you had a wonderful Christmas time and enjoyed the season! We did not have internet access, but nevertheless we thought of you all.

Finally: Have a splendid New Years Eve and enjoy the parties!

Take care
Diana, Michael & Uly

Dienstag, 15. Dezember 2009

Update

Die angekündigten Krawalle in Athen kamen dann auch, aber ich habe mir sagen lassen, dass es verglichen mit den Ausschreitungen im letzten Jahr ein Sturm im Wasserglas war. Auch diesmal ist zwar einiges zu Bruch gegangen, aber in 2008 hat wohl geradezu Krieg geherrscht. Das DAI liegt mitten in der heiß umkämpften Zone, und so war die Polizei früh und in beachtlicher Stärke vor Ort (wie ihr beim letzten Eintrag ja schon nachlesen konntet). Am Nachmittag des Nikolaustages ging es dann auch los, und ich habe mir mit Uly einen Teil der Geschehnisse von der Dachterrasse des DAI angesehen. Zuerst sah und hörte man nur Demonstranten und die Polizei verstellte die Wege in die Seitenstraßen, aber dann flogen schon die ersten Steine (die Anarchos hatten teilweise sogar Vorschlaghämmer mit, um sich am Marmor der Bordsteine und Fassaden zu bedienen!) in Richtung Polizei. Die antwortete mit Tränengas, und diese Teile machen nicht nur Rauch, sondern auch einen erheblichen Lärm, den Uly allerdings mit Ignoranz quittiert hat, ganz im Gegensatz zu einer Kollegen die just im Moment der Zündung eines solchen Geschosses auf die Terrasse kam, und erstmal heftig zusammenzuckte, wofür die von Uly nur einen verständnislosen Blick erntete.

Nun ja, nach einer Weile sind wir dann vor den aufsteigenden Dämpfen nach drinnen geflohen, und als ich meine nächtliche Runde mit Uly gedreht habe, war es schon wieder relativ ruhig. Hier und da brannte es (günstigerweise streikte dieser Tage auch die Müllabfuhr), und die Polizei war äußerst wachsam.



The riots in Athens actually happened exactly as was foretold, but I was told that they were a storm in a teacup compared to last years. They were damages, but people say in 2008 it was like war. The DAI is situated amidst the hard-fought area so – as I wrote last time – the police forces were stationed there quite early and in considerable numbers.
In the afternoon of St. Nicholas Day the demonstration began and I have been watching parts of it from the roof-top terrace with Uly. At first there were only protesters to be heard and policemen guarding the side streets to be seen, but then the first stones got airborne (some anarchists even brought sledgehammers to be able to “mine” new stones from houses and pavement!) with direction to the policemen, who answered them with teargas. And these things are not only smoky but also terrible loud when exploding, which did not bother Uly at all. In fact a colleague, who entered the terrace right in that moment flinched quite badly, which earned here an incomprehensive glance by Uly. Well after some time we went inside to flee from those gases and the smell, but when I took Uly out for our night-time walk it had become relatively quite. Here and there were fires (unfortunately the garbage removal was on strike) and the police was very watchful.



Am nächsten Tag wollte ich eigentlich den Bus aus der Werkstatt holen, aber leider war das falsche Ersatzteil bestellt worden (offensichtlich stimmte die bei VW in Volos rausgesuchte Nummer nicht), so dass ich unverrichteter Dinge wieder zum DAI zurückkehrte. Kaum war ich aus der Metro gestiegen, hörte ich es schon knallen. Mir schwante nichts Gutes, und ich habe vorsichtshalber mal den am weitesten vom Institut entfernten Ausgang gewählt. Aber das war ein Satz mit X. Kaum war ich draußen, sah ich den Demonstrantenpulk schon auf mich zukommen (zum Glück noch mit ein paar Hundert Metern Abstand), und direkt vor mir zündete gerade ein vielleicht 13-jähriger einen Molotowcocktail und lief den Demonstranten entgegen. Ich bin dann in eine Seitengasse ausgewichen, und war damit aus dem Gröbsten raus, als ich allerdings im DAI ankam, merkte ich bereits, wie der beißende Geschmack von Tränengas sich in meine Lungen fraß, und die Augen fingen an wie die Hölle zu brennen und zu tränen. Kein schönes Gefühl muss ich sagen. Ich habe dann auch darauf verzichtet an diesem Tag mehr als nötig vor die Tür zu gehen. Zum Glück war die Luft schon nicht mehr so tränengasschwanger, als ich mit Uly unsere Abendrunde gedreht habe, er hat jedenfalls keine Auswirkungen gespürt.



On the next day I was supposed to get back my bus, but unfortunately the spare part was the wrong one (obviously the number issued by VW in Volos was quite wrong), so I had to return to the DAI without it. When I left the metro-carriage, I could already hear the loud bangs from the teargas cylinders. I saw things coming and chose the farthest exit there is. But nevertheless when I came out, I could already see the protesters moving in my direction, and exactly in that moment an about 13-years old just lit a Molotow-Cocktail before my very eyes. I went into a side street to avoid the middle of the riots, but when I reached the DAI, I could already feel the acrid taste going to my lungs, my eyes buirned like hell and tears started to run down my face. That was not a nice experience I have to say. I did not go outside more often than I has to that day, and when I took Uly out for our night-time trip, the worst had passed and he did not suffer any impact.



Am 8. schien alles vorbei und die Welt wieder in Ordnung zu sein, aber das täuschte, und als am Nachmittag wieder Sprechchöre zu hören waren, wurden die zuvor bereits abgezogenen Polizisten wieder herangekarrt.
Wie auch immer, wir sind dann, als das Auto endlich wieder fit war, weiter Richtung Peleponnes gezogen, wo wir eine spannende Zeit im DAI-Grabungshaus in Tiryns verbracht haben, und inzwischen in Olympia weilen. Leider sind die Griechen viel weniger kooperativ als die Türken, was das Teilnehmen von Uly an unseren archäologischen Stättenerkundungen angeht, so dass der Tag für mich extrem aktiv ist. Aber solange es weiter so interessant bleibt, ist das ja gut zu verschmerzen.
Ein interessanter Anblick bot sich mir im Museum von Olympia bei der Vitrine mit den Votivgaben, und ich fühlte mich spontan an meine Kindheit erinnert, als ich mein Zimmer mit Playmobil-Tieren zugepflastert habe! ;-)



On the 8th everything seemed to be over, but it was not, and when the chanting grew louder again in the early afternoon, the police – who had left their posts in the early morning – returned once more.
Whatever, when the car was finally back to normal again, we proceeded to Peloponnes where we spent a great time in the DAI-excavation house in Tiryns and are in Olympia right now. Unfortunately the Greeks are less cooperative than the Turks with regard to Uly taking part in my archaeological visits, so the day is filled with activity for me. But as long as it stays as interesting as it was so far, that is quite ok.
In the museum of Olympia I encountered an interesting presentation of votive finds, which spontaneously reminded me of my childhood, when I paved my room with playmobil-animals! ;-)

Und als wäre das nicht genug, bin ich auf dem Ausgrabungsgelände noch auf den weißen Baum von Gondor getroffen. Da sieht man mal, dass sich Archäologie und Science-Fiction doch ganz gut zusammenbringen lassen, wenn man genug Phantasie hat. (Und als Archäologe kann man selbige ja ohnehin ganz gut gebrauchen!) ;-)



As if that was not enough, I walked straight into the white tree of Gondor. There you see that Archaeology and Fiction fit quite nicely, if you are ready to use your imagination. (And imagination comes in quite handy if you are an archaeologist!) ;-)



So Ihr Lieben, und nun noch ein paar Worte in eigener Sache. Ich finde es zwar sehr nett, dass Ihr alle Michael erzählt, dass Ihr ja meine Berichte lest, aber ich fände es doch noch besser, wenn Ihr Euch ab und an auch mal zu Wort melden würdet!
Denn obwohl ich ungern eine Flut von E-Mails bekommen würde, auf die Ihr dann auch noch eine Antwort erwartet ;-), würde ich mich über den einen oder anderen Zweizeiler ab und an doch ziemlich freuen. Also überwindet doch mal die technischen Hürden (Tanja, Du kannst ja vielleicht mal einen Kurs geben!?) und lasst mal was von Euch hören.



Well my dears, there are only a few words left. It is very nice of you to tell Michael that you actually are reading my blog, but it would be even nicer if I would hear from you every now and then! Not that I would appreciate a flood of emails, especially you expecting to get back an answer then ;-), but a few words every now and then would be highly appreciated! So go on, get over the technical impediments (Tanja, maybe you could give a lecture!?) and let me hear something from you!


Samstag, 5. Dezember 2009

Bergfest

Inzwischen liegt mehr als die Hälfte unserer Reise hinter (leider hatte ich am 30. kein Internet, sonst hätte ich doch glatt „pünktlich“ gebloggt), und nur noch knapp 3 Monate vor uns.


Meanwhile half of our travelling time is up and less than three months lie before us („Bergfest“ describes the PONR from when on there is only downhill), unfortunately I did not have internet on the 30th or I would have blogged „on time“.



Eine geniale Zeit haben wir in Bursa verbracht, wo (glücklicherweise) kein Campingplatz zur Verfügung stand. Also sind wir zunächst zum Archäologischen Museum gefahren, dass in einem recht großen Park (Bursas Kulturpark) liegt. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Museumsgebäude sind wir auf die aberwitzige Idee gekommen, dass die öffentlichen Toiletten und das nahegelegene Hamam den Park ja eigentlich zum Campingplatzäquivalent machen. Nachdem wir das Museum unverrichteter Dinge wieder verlassen haben (wegen Renovierung und Neukonzeption geschlossen), haben wir diese Möglichkeit näher in Augenschein genommen, nicht ahnend, welche Lawine von Ereignissen wir damit ins Rollen bringen würden.



We spent a marvellous and most enjoyable time in Bursa, where we could not find a camp site (fortunately). So we decided to visit the Archaeological Museum first, which is set very nicely in a vast park (Bursas Culture Fair). On our way from the parking area to the museum we came up with the idea that the public toilets and Hamam in the periphery of the park made this an ideal substitute for a camp site. After leaving the museum without being able to see the exhibition (which is closed due to renovation and reorganization), we gave this idea a second thought, not knowing which chain of events we would start.



Im Einzugsbereich der Park-Moschee lag eine öffentliche Toilette, die wir bei unserer Terrainerkundung passiert haben, und wo wir von einem Mann auf Schwizerdütsch angesprochen, und natürlich gleich zum Tee eingeladen wurden.
Obwohl das Gespräch einige interessante Wendungen nahm, will ich Euch hier nur das Ergebnis vor Augen führen: Wir haben drei super schöne Tage in diesem Park verbracht, die angefüllt waren mit netten Gesprächen, ausgedehnten Spaziergängen und leckerem Essen, das zudem unschlagbar günstig war, denn unser schweizerischer Türke hat uns quasi adoptiert und auf Kosten der auf die eine oder andere Art mit ihm verwandten Unternehmer (vornehmlich Restaurant- oder Cafébesitzer) im Park durchgebracht. Sozusagen als Sahnehäubchen, und weil das Budget es locker zugelassen hat, haben wir uns einen Verwöhntag mit Kese und Ganzkörpermassage auf dem Göbektaşı gegönnt. Wenn Ihr ein gutes (echt türkisches) Hamam in Eurer Nähe kennt, nichts wie hin, das ist wirklich eine göttliche Erfahrung.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich wohl einen kleinen Fauxpas „gegen“ unseren türkisch-schweizerichen Gönner begangen habe, denn am ersten Abend haben wir eine Partie Tavla/Backgammon gespielt. Nachdem ich das fünfte (und somit letzte Spiel) zum dritten Mal mit einem Sechserpasch eröffnet, und alle vorhergehenden Spiele gewonnen hatte, flog eine weiße Serviette auf das Spielbrett, und am nächsten Tag hörten wir von einer sehr durchgrämten Nacht aufgrund dieser Niederlage. Auch wenn dies natürlich alles mit Humor gesagt wurde, kam mir doch der Gedanke, ob es nicht von besserer Erziehung gezeugt hätte zumindest ein Spiel zu verlieren. ;-)



Close to the park-mosque is a public toilet, which we passed during our site-prospection and where we were addressed in Schwizerduetsch and invited by a man. Although our talk went on quite animatedly, I will spare you the details and tell you the results right away: we spent three splendid days in that park, which were filled with chitchat, long walks and tasty food, which came along unbearable cheap, as our suisse Turk so to say adopted us and brought us through on cost of the restaurant- and café-owners in the park (to each of whom he was related in some ways). This left us with the budget to have a really wonderful experience with Kese and a complete massage on the Göbektaşı in the Hamam. In case you do know a good (originally Turkish) Hamam in your area: go there! It really is amazing!


Unfortunately I have to admit that I might have been a not so nice guest. On the first evening we played tavla/backgammon. After opening the fifth (and therefore last) game with a double 6 for the third time in a row, and after having won all four games before, a white napkin hit the board and the next morning we were told about sleepless nights of worrying about those lost games. Of course this was all humorous, but the thought occurred to me whether it might have been a little more polite to loose at least one game. ;-)



Der nördlichste Teil der Marmaraküste ist dann leider nur so an uns vorbeigeflogen, da wir dringend in Thessaloniki erwartet wurden. Auch der Nordosten Griechenlands wurde eher mit Siebenmeilenstiefeln durchquert als mit der eigentlich angebrachten Sorgfalt, also haben wir nur Thessaloniki, Pella, Veria, Vergina und Dion gesehen. Eigentlich wollten wir auch bei den Thermopylen alter Schlachten gedenken und in Delfi um unsere Zukunft orakeln lassen, aber das Ventil für den Kühlerventilator war da ganz und gar nicht einverstanden mit, so dass wir zum zweiten Mal während unserer Reise den ADAC bemühen mussten und abgeschleppt wurden. Die VW-Vertragswerkstatt in Volos, hat zwar den Bug des VWs auseinandergenommen, hatte das Ersatzteil aber nicht vorrätig und konnte uns nur insoweit betreuen, dass sie den Wagen für die (direkte!) Fahrt nach Athen wieder flott gemacht haben. Ob damit das Orakel Fernwirkung bewiesen hat, und das ein schlechtes Omen für unsere Tour durch Westeuropa ist, wird sich zeigen, jedenfalls fielen die Thermopylen und Delfi damit flach. :’-(



The northernmost part of the Marmaracoast sadly enough flew past when we raced for Thessaloniki. Almost the same goes for northeastern Greece which we rather visited in seven-league-boots than giving it the thorough attention it unquestionably deserves. We only saw Thessaloniki, Pella, Veria, Vergina and Dion. Originally we wanted to go to Thermopyles to commemorate old battles and Delfi to have our future foretold, but the car, or rather a valve of the cooling system, thought quite differently. So for the second time on our journey I had to contact the german automobile club (ADAC) and ordered a towtruck. The VW service station in Thessaloniki stripped the cars front and found the mistake but could not order the spare part unfortunately. They fixed the car so we could (directly!) proceed to Athens. Well, I do not know whether the oracle at Delfi proved its distance abilities and this is supposed to be an Omen for our travels through Western Europe, but I had to skip Thermopyles and Delfi. :’-(



Inzwischen bin ich in Athen, wo ich im DAI ganz herzlich empfangen und umsorgt wurde, den Winckelmann-Vortrag und –Abend miterleben durfte, und mich sehr wohl fühle. Einzig die angekündigten Krawalle zum Jahrestag der Ermordung von Alexandros Grigoropoulos im letzten Jahr am Nikolaustag, trübt die Unbeschwertheit hier ein wenig. „Hohe Polizeipräsenz“ ist kein adäquater Ausdruck für das Bild, das sich einem hier derzeit bietet (das DAI liegt quasi mitten drin im Krisengebiet). An jeder Ecke stehen 2-4 Mann (macht pro Kreuzung 8-16) in voller Montur (soll heißen volle Schutzkleidung und Bewaffnung), fast 24 Stunden pro Tag. Lediglich früh morgens und sehr spät abends wirkt die Mannstärke etwas geringer. Und interessanterweise sind die Jungs alle noch recht jung, ich habe bisher keinen über 35 gesehen, und der größte Anteil zählt sicher noch keine drei Jahrzehnte. Ab und an wird dieser blaue Präventionsreigen von grün gekleideten Militärs in Camouflage ergänzt, und auch vergitterte Einsatzfahrzeuge (Busse, Wasserwerfer etc.) sind schon am DAI vorbeigerollt. Im letzten Jahr herrschte hier wohl regelrecht Krieg, und die Einzelhändler mussten die Rechnung (hinter einander weg: 1. zerstörte Fenster, 2. Plünderungen 3. Brandstiftung) zahlen, daher will man in diesem Jahr offensichtlich Prävention durch Abschreckung betreiben. Seien wir gespannt ob es funktioniert.




Now I am having a great time in Athens, where I was heartily welcomed by the DAI and could participate in a Winckelmann-Lecture and –evening. Only the expected riots on behalf of the death of Alexandros Grigoropoulos on Dec. 6th last year overshadow the usual light heartedness a little bit. On every street corner you find 2-4 policemen (making 8-16 per crossing) fully equipped (meaning defensive as well as attacking weaponry) almost 24 hours a day. Only very early in the morning and very late in the evening they seem to be lesser. Interestingly enough those guys are all very young. So far I did not see one older than 35 for sure and most of them do not look older than in their 20s. Every now and then you also find military forces, clad in green camouflage, and even respective vehicles with bars on the windows etc. Last years riots came close to war from what I have heard and the shop keepers had to pay the bill (the chain of events was: 1. destroyed windows, 2. plundering, 3. fire setting). This year they are trying to prevent such things happening by being present beforehand. We will see whether it works out the way they plan.



Wie auch immer, wir verleben hier eine spannende Zeit. Also macht Euch keine Sorgen, genießt den Advent (wie ich hörte gab es schon erste Schneeflockensichtungen in good old Germany) und lasst mal von Euch hören!!

Whatever, we are spending a great time here. So do not worry about me, enjoy Christmas time and let me hear from you!!