Sonntag, 25. Oktober 2009

Zu Wasser zu Lande und in der Luft – Water, Land and Air

So, nachdem ich Euch das letzte Mal einfach an der supra habe sitzen lassen, geht es nun endlich weiter.




Nach dem Weinfest wurde es ein wenig sakral, denn wir haben uns orthodoxen Kirchen gewidmet, und hatten – wir konnten es selbst kaum glauben – tatsächlich Probleme in eine der Kirchen hinein zu kommen. Trotz eingehaltener Kleidungsvorschriften wollten sie uns keinen Zutritt gewähren, weil wir ja keine ORTHODOXEN Christen seien. Das ich nur geimpft und somit Heide bin, habe ich in dieser Situation mal für mich behalten. Nun ja, letztlich haben sie uns dann doch hineingelassen, aber das war echt ein K(r)ampf! Man kommt als „Ungläubiger“ mit den richtigen Klamotten in jede Moschee, aber als Katholik oder Evangele nicht in eine orthodoxe Kirche. Das ist doch mal krass, meint Ihr nicht auch!?

Um einige Einblicke in religiöse Welten reicher haben wir uns dann wieder prähistorischen Belangen zugewendet, und ich habe in Dmanisi Gelegenheit erhalten meine Hand an die 1,8 Mio. Jahre alten Schichten des ersten vermeintlichen Europäers zu halten. Cool!



Und weil wir gerade irgendwie einen Lauf hatten, sind wir – wieder zurück in Tiflis – zur Kirche in Mtskheta gefahren, wo just an diesem Tag der Patriarch einen Gottesdienst abhielt (Dank ein bisschen Bettelei bei den wachhabenden Jandarmen, durften wir auch die gesperrte Straße befahren *g*). Dort bekamen wir nicht nur ohne Probleme zutritt, sondern auch ein paar Männer in schicken Trachten zu Gesicht.





Unser Weg führte dann weiter ins benachbarte Armenien und über die alte Seidenstraße nach Yerevan. Mann, die Armenier haben sich an der Grenze echt Zeit gelassen (der Hund hat immer noch nicht interessiert), so dass wir in Vanadzor Zwischenstopp gemacht haben, wo wir in einem russischen Hotel zu liegen gekommen sind. In Yerevan (tief enttäuschend: die archäologische Abteilung war wegen Renovierung geschlossen) haben wir es uns in einem Guesthouse mit Blick auf den Ararat und Familienanschluss (Uly hat mal wieder einige hundeängstliche Menschen bekehrt) gemütlich gemacht. Dorthin sind wir dann am nächsten Tag auch gefahren, und haben einen Blick auf den ehemals armenischen Ararat und das Kloster Khor Virap geworfen. Dort haben wir uns mit einigen Diaspora-Armeniern unterhalten, und festgestellt, dass (zumindest) diese Menschen immer noch traumatisiert sind von den Taten der Türken. Diese Gespräche waren in vielerlei Hinsicht aufschlussreich.




Edschmiadzin blieb uns leider verwehrt, da mal wieder Straßen gesperrt waren, und wir diesmal mit unseren Überredungskünsten nicht weiterkamen.

Eh wir uns versahen, nach einem erneut etwas längeren Grenzaufenthalt, und ein wirklich nicht so schönes Städtchen (Akhalsikhte) später waren wir schon wieder auf dem Weg in die Türkei. Unsere erste Tour führte uns nach Ani (bei Kars), wo wir fast 10 kleine Negerlein gespielt hätten, und was sehr beeindrucken war. Insbesondere die Tatsache, dass – obwohl der Ort sehr nah an der Grenze liegt, und historisch auch mit Armenien verknüpft ist – die Armenier auf keine einzige Erklärungstafel dort Einzug gehalten haben.




Nach einer kleinen Montagspanne (wir wollten uns den Ishak Paşa Palast in Doğubayazit ansehen, der natürlich geschlossen war), sind wir dann nach Van weitergezogen, wo uns nach gebührender Bewunderung des Van-Sees und –Schlosses Micha verlassen hat. :’-(

Bevor wir neuen Abenteuern entgegengefahren sind, haben wir den Bus erstmal vom Teer befreien lassen, den wir uns auf einer etwas zu neuen Straße eingefangen haben, was bitter nötig war. Drei Typen haben sich gute zwei Stunden mit dem Auto vergnügt (und wer weiß welche Chemikalien drauf gesprüht), bis er wieder blinkte und blitze.




Nach einer stressigen Zeit in Diyabakır: Zum einen musste Uly über Nacht im auf der Straße geparkten Auto bleiben, und es war kaum Grün vorhanden, das kein wütender Streuner bewachte wie seinen Augapfel. Und zum anderen hat uns ein Typ angesprochen, der sehr gut Englisch sprach und uns nicht mehr von der Pelle rückte, allerdings wohl ein ganz schlimmer Finger war. Denn als ich kurz nach dem Hund gesehen habe, sprach mich ein Passant an, und erzählte regelrechte Horrorstories über diesen Mann (mit KO-Tropfen und einseitigen Sexbegierden!). Nun ja, uns hat er nichts getan, und wir sind ohnehin kurz später nach Sanliurfa weitergezogen. Dort (sehr entspannt mit Hund auf dem Hotelzimmer und Grünstreifen auf dem hoteleigenen Parkplatz) haben wir einen Blick auf die heiligen Karpfen und in Abrahams Geburtsgrotte geworfen, bevor es zum Nemrut Dağı weiterging. Mit einer voll gepackten Fähre sind wir über den Atatürk Stausee geschippert, und wir hätten fast den Campingplatz nicht gefunden, der offensichtlich nur aus Westen anreisenden Personen Hilfestellung bei der Wegfindung gibt.




Nachdem wir dann beschlossen hatten nicht um 4:00 Uhr loszufahren, um pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Berg zu sein, sondern den Sonnenuntergang favorisierten, haben wir das Auto einer Generalreinigung unterzogen. Ihr glaubt gar nicht, wie viel Zeug sich in zwei Monaten in so einem kleinen Bus sammeln kann!

Am nächsten Tag haben wir einige Sehenswürdigkeiten auf dem Weg zum Nemrut mitgenommen, und haben es dann trotz zahlreicher Unkenrufe geschafft, mit dem Bus die Endzone zu erreichen. Nachdem ich relativ viel über den Nemrut gelesen habe, war ich ein wenig enttäuscht. Es gab kein richtiges Plateau (woher ich die Vorstellung habe, dass es eins geben müsse, keine Ahnung), und die Köpfe waren viel kleiner, als die berühmten Bilder vermitteln (Hut ab vor dem Fotografen).




Aber nachdem man seine Vorstellungen ein bisschen angepasst hat, war es doch ganz schön. Dort haben wir zum ersten Mal seit langem wieder andere ausländische Touristen getroffen, und uns blendend unterhalten. Liebe Grüße an dieser Stelle an Ashley und Wendy und insbesondere Helman und Herrmann!

Kurz vor Sonnenuntergang setzte dann ein Besucherstrom ein, den ich in der Hauptsaison glaube ich nicht erleben möchte! Ich war ganz verblüfft, wo die ganzen Leute auf einmal herkamen.




Inzwischen sind wir im Pistazienschlaraffenland (lecker Bakhlava) Gaziantep, und morgen werden wir wohl Kappadokien erreichen.





Ich wünsche Euch allen eine gute Zeit, und hoffe, dass alle, die bisher am Kommentieren gescheitert sind, nicht aufgeben, es würde mich freuen, von Euch zu lesen!









After I left you alone at the supra, I will finally go on telling my tale.


After the Vintner’s Party we went sacred, as we visited some orthodox churches, where – we could not believe it ourselves – we had severe problems to get into the church. Though we kept to the dressing code, they did not permit us to go inside, as we were no ORTHODOX Christians! Well I did not admit of course that I am neither the one or the other. Well in the end, they gave in, but that was some quarrel. Although being an infidel you get to see every mosque from the inside as long as you dress properly, but being catholic or protestant you are not permitted to enter an orthodox church. That is unbelievable, is it not!?



 Knowing a bit more about religion than before, we went back to prehistory and I touched the 1. Mio. year old sediments where they found the first European at Dmanisi. Great!


As we were in tune with religion we went – once back in Tiflis – to Mtskheta, where we were quite fortunate as the patriarch was there that very day to hold service. We were not only permitted to go into the church, but could also spot some men in traditional clothes.


Afterwards we were following the old silk road towards Yerevan in Armenia. Crossing the border took some time on the armenian side, but no one cared for the dog as yet. We had to stay in Vanadzor, and chose a Russian hotel for that stopover. In Yerevan (highly disappointing: the archaeological collection was closed due to renovation) we settled in at a most beautiful little guesthouse with view to Mount Ararat and access to the family (Uly once more converted people who were afraid of dogs).




The next morning we went to see Ararat at Khor Virap, where we met some Diaspora-Armenians, with whom we talked very vividly. As a matter of fact the trauma Turkish actions imposed on the Armenians is still very noticeable. On our way back we had to skip Edschmiadzin, as there was no getting through, the streets were closed.


After another quite long stay at the border (I wonder where the Armenians put all those papers!) we were back in Georgia, stayed in a not too nice city (Akhalsikhte) and moved on to Turkey. First stop was Ani, close to Kars, where we almost lost one another and which was very impressing, especially in the way that you can see the Turkish-armenian border from there, and the place is full of Armenian history, but no where you find a word about that.


After we came a mucker, when we wanted to visit Ishak Paşa Palast in Doğubayazit on a Monday, we went on to Van, where Micha left us after seeing Van’s Lake and Fortress. :’-(





Before starting on new adventures, we had the bus cleaned, as it was full of tar of driving on a very new road. It took three guys more than two hours to get it shining again (and who knows which chemicals they applied to it).


After a quite stressful stay in Diyabakır: Uly had to stay in the car, which was parked on the street, and there was no green which was not guarded by an angry stray dog. Furthermore we met a guy, who spoke English and stuck to us like glue. When I went looking for Uly on my own, a pedestrian approached me and told me disturbing stories about that man, which included a strong desire for sex and drugs. Well, he did not harm us in anyway, and we were proceeding to Şanlıurfa shortly afterwards.




There (very relaxed with dog in the room and a little garden at the hotel parking area) we went to see the holy carps and Abraham’s birthplace, before heading towards Nemrut Dağı. The ferryboat we took to cross the Atatürk Dam, was cramped, and we almost did not find our chosen camping site, because the signs could only be seen when coming from the west.


After reaching an agreement not to get up at 4 am to see the sun rise at Nemrut, we went in the afternoon to be there at sunset. In the morning we cleaned the bus. It is amazing how much stuff can be stored in such a small car!


On our way to Nemrut we looked at some historic sites and were constantly told, that the bus could not make it to the top. But it did!



 At first I was disappointed, when we finally reached the top, as the heads are much smaller and not as numerous as is suggested by the famous pictures. But after getting used to it, I could appreciate the site. There, after a long time, we met other foreign tourists which was fun. Hi guys, I hope you all do well! Greetings to Ashley and Wendy and especially to Helman und Herrmann!


Shortly before the sun set, there was a rush to the top, and it got really crowded (I think I would rather not be there in high season). Amazing where all those people suddenly came from!




Meanwhile we are in Gaziantep, where you woul naturally go for pistaccios (yummy bakhlava) and most probably will reach Cappadocia tomorrow.


I hope you guys have a splendid time, and to all of you who have problems with commenting: keep on trying I would love to read from you!



Dienstag, 13. Oktober 2009

Ankanakeba

Was für ein komischer Titel mögt Ihr jetzt denken, aber die Erklärung folgt diesmal nicht auf den Fuß, sondern wird ein wenig auf sich warten lassen, während ich Euch die Ereignisse der letzten Tage in chronologischer Reihenfolge schildern werde.


Nachdem wir mit hethitischer Musik ja wunderbar auf die hethitische Hauptstadt Hattusa eingestimmt waren, ging es – inzwischen zu dritt – von Ankara direkt nach Boğazkale. Dort haben wir auf einem kleinen Campingplatz unter einer Vielzahl von Apfelbäumen genächtigt (3,33 EUR/Pers.!). Hattusa haben wir zu Fuß und Pfote erkundet, und waren alle sehr beeindruckt von dieser unglaublich riesigen Anlage, die heute mitten im Nirgendwo liegt.




Auch das nahe gelegene Heiligtum – Yazılıkaya – wurde von uns beehrt, bevor wir nach Amasya, der schönsten Stadt in der Türkei, aufgebrochen sind. Ähnlich wie in Safranbolu wurden hier die ottomanischen Gebäude liebevoll restauriert und die Lage der Stadt am Fluß, unter den in den Berg eingetieften Königsgräbern hat schon einen besonderen Charme. Leider konnten wir uns das Museum nicht ansehen, da zwar alle Beschäftigten anwesend, aber nicht bereit waren uns an einem Montag auch nur in die Außenbereiche des Museums zu lassen. :-/

Also sind wir in Richtung Erzincan/Erzurum weitergereist. Da die Dunkelheit über uns hereinbrach bevor wir auch nur Erzincan erreicht hatten, haben wir auf einem Lkw-Stellplatz übernachtet, den ich beim Vorbeifahren aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte. Der Besitzer des angeschlossenen Restaurants, der auch ein wenig Deutsch sprach, hat uns (vor allem Micha) gleich adoptiert und fantastisch umsorgt.

Mit der nächsten Etappe haben wir Erzurum erreicht, und uns das kleine nette Museum angesehen. Da der Tag noch recht jung war, haben wir uns nach der Ausstellungsbesichtigung direkt wieder auf den Weg gemacht, diesmal sollte es nach Artvin gehen. Die Straße führte uns durch eine traumhafte Gebirgslandschaft, mit grünen Tälern und hohen Gipfeln, die „georgische Täler“ genannt wird. Zwischendurch haben wir uns eine der dort recht zahlreich vorhandenen georgischen Kirchen angesehen, die Kirche von Öşk. Als wir nach diesem Abstecher wieder auf unsere Gebirgsstraße zurückkehrten, wurde es mit den nächsten Serpentinen dämmrig und schließlich immer dunkler. In einem Anfall von jugendlichem (?) Wahnsinn haben wir beschlossen trotzdem bis Artvin durchzufahren. Dieser Entschluss wurde mit immer schlechter und immer kurviger werdenden Straßen belohnt, die natürlich – wir waren ja tief im Gebirge – nicht beleuchtet waren (so wie einige Autos, die uns entgegen kamen). Und weil, streng nach Murphys Law, ja immer noch etwas mehr schief gehen kann, fing es dann alsbald zu regnen an. Ich glaube, abgesehen von einer ähnlichen Gebirgstour durch dichtes Schneetreiben in der Schweiz, war das die schlimmste Autofahrt meines Lebens, und als wir schließlich heil und wohlbehalten in Artvin angekommen waren, hätte ich direkt in Tiefschlaf fallen können. Artvin ist zwar traumhaft gelegen, macht ansonsten allerdings nicht so viel her, also haben wir uns am nächsten Tag direkt wieder auf die Straße gestürzt und sind der türkisch-georgischen Grenze entgegen gefahren.

Dort hat ein findiger Gauner versucht uns um 20 EUR zu erleichtern, und das ging so: man muss das Auto beim Grenzübertritt an- und abmelden. Für die 10 m, die er meine Autopapiere zum Beamten zur Bestempelung tragen würde, wollte der gute Mann 20 EUR haben. So weit so einfach. Bis wir aber verstanden hatten, was da laufen sollte, hat es ein Weilchen gedauert (Kunststück der Typ sprach eine Mischform aus Russisch und Türkisch), und letztlich hat nur ein Anruf bei einer des Russischen mächtigen Freundin, die Sachlage geklärt.

Erster Stopp auf georgischer Seite war Gonio, wo sich ein römisches Fort befindet, dessen Innenfläche heute von einem traumhaft schönem, verwunschen wirkenden Garten bewachsen ist. Dort finden sich Wein, Orangen-, Zitronen-, Khaki- und Kiwibäume sowie Dattelpalmen und allerlei hübsch anzusehendes, blühendes Grünzeug. (Leider vermögen die Bilder den Zauber dieses Gartens nicht zu vermitteln).




Von dort ging es dann weiter, die Küste entlang, nach Batumi, wo wir herzlich von einer Kollegin empfangen wurden. Batumi, seines Zeichens Sommerparadies Georgiens, ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Die Stadt ist sehr grün, direkt am Schwarzen Meer gelegen und biete auch einiges Sehenswertes (Museum, botanischer Garten, Strandpromenade…). Die Menschen hier sind sehr freundlich, und Uly sei Dank haben wir mal wieder Kontakt zu einem einheimischen Jäger gefunden (der einen Deutsch Kurzhaar besitzt), und wurden prompt zur Jagd auf viel zu schnell fliegende, kleine Strandsanddünenvögel eingeladen. Aber streng nach Murphy’s Law passiert das natürlich immer genau am Abreisetag. :-(




Tja, was soll man machen. Über Vani und Kutaisi, wo wir uns den archäologischen Museen gewidmet haben (in Vani inkl. einer sehr schönen Führung durch eine alte, französisch Sprechende Professorin), sind wir am Abend des letzten Freitages in Tbilisi angekommen, wo wir von einer sehr lieben Kollegin und Freundin erwartet wurden. Am Samstag ging es dann gleich weiter, zunächst nach Signagi, einem sehr hübschen kleinen Städtchen in den Bergen Kakhetiens (mit sehr schönem archäologischen Museum, wo der berühmte goldene Löwe ausgestellt ist), und schließlich zu einem Weingut in Ikalto, wo wir zum Weinerntefest eingeladen waren.

Und damit kommen wir nun also auch endlich zur Bedeutung des Titels des heutigen Blog-Eintrages: Ankanakeba ist ein altgeorgisches Wort, das in etwa „niemals endende Feier“ bedeutet.

Die Weinernte war bereits annähernd beendet, als wir eintrafen, also konnten wir nur noch beim Decken der „supra“ helfen. Wie in Georgien üblich gab es eine reich gedeckte Tafel mit allen möglichen Leckereien. Traditionsgemäß übernahm der Hausherr, ein Amerikaner, die Rolle des Tamada.




Ein Tamada ist diejenige Person bei Tisch, die das Toasten übernimmt, leitet und überwacht. Der Tamada kann jemand anderem das Wort erteilen, allerdings bezieht sich das gewöhnlich auf einzelne Toasts, deren Themen dazu noch vorgegeben sein können. Getoastet wird viel und gerne, und man lernt die Menschen, mit denen man den Abend verbringt und das Essen teilt, sehr intensiv kennen. Klassische Toasts (Gesundheit, Freunde, Glück, Frieden) sind ebenso vertreten wie spezielle, personengebundene (XY, Kinder, Eltern etc.) und anekdotistische. Keine supra geht zu Ende, ohne dass auch auf diejenigen angestoßen wird, die nicht mehr bei uns sein können. Doch dieser Toast darf wiederum nicht der Letzte sein.

Alles in allem wird so aus einem ganz normalen Essen ein echtes Erlebnis, dass die um den Tisch versammelten Menschen näher zueinander bringt.

Ebenfalls ein lebendiges Element eines georgischen Festes ist der Gesang, Der Georgier an sich singt gerne und wahnsinnig gut, so dass es eine echte Freude ist, den Darbietungen zu folgen.

Doch leider endet in unserer Welt auch die schönste Feier an einem Punkt, und so beende ich auch diesen Blog-Eintrag, wenn es gerade am schönsten ist, und sage: Gagimadschos! Auf Euer Wohl!







“What a strange title that is!” you might think, but we will leave the explanation for later, and try to concentrate on what has happed before this word came into focus.


After being prepared for the hittite capital by that wonderful Orchestra, we went – now counting three humans and a dog – from Ankara directly to Boğazkale. There we stayed on a small Camp-site among plenty of apple trees (for 3,33 EUR/Pers.!). We explored impressing Hattusa by foot and paw and marvelled at its location in the middle of nowhere. We also went to the nearby sanctuary – Yazılıkaya – which belongs to the same period, before we went on to Amasya, which is said to be Turkeys most beautiful town. As in Safranbolu, they took to reconstruct and preserve the ottoman houses there, and as it is situated on the banks of a river, below some kings stone graves, it is especially charming. Unfortunately the museum was closed, although all the staff were there. Event he outside area was open (there was a gate), but no visitors were allowed. :-/

So we proceeded to Erzincan/Erzurum. As night was falling before we even reached Erzincan, we stayed at a truck stop, which I noticed out of the corner of my eyes, when we drove by. The owner of the enclosed restaurant was a very nice and kind man, who spoke a little bit of German and sort of adopted us right away, caring for us in a fantastic and most delicious way.


The next day we reached Erzurum and visited the small though very nice museum. As it was still early when we finished looking at the exhibition, we decided to move on to Artvin directly. The road went through beautiful mountain valleys, very green and mostly going along the river, surrounded by mountains on either side. This region is called “Georgian valleys for obvious reasons, as there are a lot of Georgian churches there. We visited one, Öşk church, which was at ruins, but still very beautiful. After that we returned to our mountain road and in a very crazy moment decided to go on to Artvin though darkness already loomed behind the top of the mountains. This decision was rewarded with a road that got worse and worse in terms of quality and curves, and of course – as we were deep within the mountains – there was no light. By the way there were some cars as well, that went without light (not funny!). And because Murphy set up his law, it started to rain shortly after dark. Apart from a trip in the swiss alps, with a snowstorm and 90° curves, that was the worst drive of my life, and when we finally arrived in Artvin I felt like directly going to bed and sleeping for ages. Artvin is set very nicely at the slopes of a mountain, but apart from that there is not much to see or do, so we went on directly on the next morning and headed for the Turkish-georgian border.


There a real jackal tried to rid us of 20 EUR, as you have to register your can when you enter and/or leave the country. For the 10 m or so to the responsible official he wanted to carry my papers and be paid 20 EUR. So far so simple. But as he was talking a mixture between Turkish and Russian, we did not understand what he wanted, until a phone call to a friend who speaks Russian cleared the situation.


First stop in Georgia was Gonio, a roman fortress, which insides nowadays contain a most beautiful garden with orange, lemon, khaki and kiwi trees as well as wines and dates. (Unfornutaly the pictures do not transport the beauty and magic of this place.) From there we moved on along the coast to Batumi, where we were heartedly welcome by a colleague. Batumi is worth a visit in any case.




Being the summerparadise of Georgia, it has nice beaches, a very cute little museum, a beautiful botanical garden (subtropic climate!) and much more. The Batumi people are a very friendly and kind lot and thanks to Ulysses we again came in contact to a local hunter (who owned a Deutsch Kurzhaar by the way), who directly invited us to hunt with him on very fast flying, beach birds. Unfortunately those invitations tend to come along almost always on our days of departure. :-(


Well what can we do. Through Vani and Kutaisi, where we had a look at the archaeological museums (in Vani including a very nice guided tour by an old, French speaking lady professor) we went to Tbilisi, which we reached on Friday evening, being expected by a very dear colleague and friend. The next morning we drove to Signagi, a very nice littly town in the mountains of Kakhetia (with a very new archaeological museum, where you can see the famous golden lion) and proceeded to a vintners in Ikalto, where we were invited to a wineyielding party.



 Now we finally come to the title of todays blog entry: Ankanakeba, which is an old-Georgian Word for “never-ending party”.


The work was almost done, when we reached the property, so the only thing to do for us was helping to prepare the supra. As is common in Georgia the table was set with a lot of Georgian food and drinks – all very delicious! Following traditional Georgian customs the house owner, an American, took to the role of the tamada. The tamada ist the person who conducts and speaks the toasts. He/She can give out the toasts him-/herself or tell anyone else to do it (often connected to a special theme of the toast). There are a lot of toasts during a feast and this way you get to know the people you are celebrating and eating with very intensely. There are common toasts (health, friends, luck, peace etc.), special ones to persons or people (person xyz, children, parents etc.) and those that involve little stories. No supra is completed without a toast to those beloved ones who are not with us anymore, but this toast can never be the last one of a feast!


In this way an “ordinary” dinner becomes an experience that brings the people around the table a lot closer together.


Another very vivacious element of a Georgian feast is singing. The Georgian in general likes to sing – and does so marvellously well! – and it is a real pleasure to listen to these performances.


Unfortunately in our world today even the best feast ends at one point and so I will end todays entry when it is at its best and say: Gagimadschos! On your well being!





Donnerstag, 1. Oktober 2009

Dies und Das – This and That


Nach einigen entspannenden Tagen in Ankara (falls Ihr mal hier seid und lecker untürkisch Essen gehen wollt, kann ich Euch dieses Restaurant nur empfehlen: www.butcha.com.tr) ging es also, zusammen mit Micha, den ich in Ankara am Flughafen an Bord genommen habe, weiter in Richtung Osten.

Zunächst sind wir in einen kleinen Ort namens Derekutuğun (sprich: Derektüün) gefahren, wo wir liebe Kollegen besuchten, die uns herzlich empfangen und königlich umsorgt haben. Oben drein gab es prähistorische Abbaue (inklusive eines mumifizierten Fuchses),



einen idyllischen Survey und hethitische Musikeinlagen sowie einen Museumsbesuch (tolles Museum!) in Çorum. Insbesondere die hethitische Musik, gespielt von einem Musikerensemble (Hattusha Orchestral Ensemble; http://www.kaleidoscopeurope.net/en/pages.php?type=details&page=music), das sich aus Türken, Portugiesen, Italienern und Ungaren zusammensetzt, war wirklich außergewöhnlich, und ein tolles Erlebnis. Die Musiker haben, unterstützt von einem Sinfonieorchester, traditionelles Liedgut auf zum Teil alten Instrumenten gespielt, die auf hethitischen Bildern überliefert sind. Dabei variierte die Bandbreite von sehr getragenen, eher schwermütigen Stücken bis zu Liedern, bei denen das Auditorium fast automatisch mitgeklatscht hat. Die Damen und Herren mit den alten Instrumenten waren zudem in hethitische Garderobe gekleidet. Alles in allem war das eine sehr runde Veranstaltung. Solltet Ihr die Gelegenheit erhalten, lohnt sich ein Besuch dieses Konzertes auf jeden Fall.




Auf dem Weg haben wir dann einige Bielefelder, Hannoveraner und sonstiges in Deutschland beheimatete oder ehemals beheimatete Türken getroffen, und uns glänzend unterhalten. Schade dass nicht genug Zeit ist, alle Einladungen (von Tee über Abendessen bis zur Hochzeit war alles dabei) mitzunehmen!

Wäre es nach Micha gegangen, wären wir wohl in Derekutuğun bzw. Bayat (die nächstgrößere Stadt) geblieben, denn wir nähern uns dem Vollmond und der Bürgermeister hat uns eingeladen am Fluß Wildschweine zu schießen (Ist ja klar, die nehmen auch hier allmählich überhand, aber gegessen werden sie ja nun auch nicht. Da kommen so ein paar deutsche Schweinefresser gerade recht. ;-) ).



Nun sind wir wieder in Ankara angekommen, wo wir morgen ins Museum für anatolische Kulturen gehen wollen, und in der Nacht auf Freitag eine Mitstipendiatin am Flughafen abholen werden. Danach geht es dann auf unserer nächsten Türkeietappe in Richtung Georgien und Armenien weiter nach Boğazkale (Hattusha), Erzincan und Erzurum (wo es gestern bereits geschneit hat *brrrrr*). Mal sehen wie weit wir kommen werden.


Ach ja, das habe ich fast vergessen: Bei einem spontanen Besuch in einer Ankaraner Tierklinik (nein, mit Ulysses ist nichts, es ging um die verschnupften Katzen unserer Freunde), habe ich doch tatsächlich ein Bild von Kemal Mustafa Atatürk gefunden, wie er mit seinem Weimaraner („Fox“) durch die Gegend kutschiert wird. Und die Tierärztin war ganz verblüfft, dass ich Weimaraner kannte (ich habe sie gefragt, ob das Bild echt oder eine Montage ist) und begeistert darüber mal einen Langhaar-Weimaraner Life und in Farbe zu sehen.


Gehabt Euch wohl, ich wünsche Euch einen goldenen Oktober, und den Jägern unter Euch viel Waidmannsheil!



After some very relaxing days in Ankara (in case you come here and would like to have a delicious though quite unturkish dinner, I can recommend this restaurant: www.butcha.com.tr) we went on further east, after having picked up Michael from the Airport.

First we went to a very small mountain-village, Derekutuğun, where we were expected by some dear colleagues, who gave us a very warm welcome and cared for us as well as you could. On top of that we saw prehistoric mining sites (including a fox mummy), went on an idyllic survey and to the archaeological museum in Çorum, where furthermore we listened to a Hittite music concert in the evening. Especially the Hittite music performed by an international music ensemble (Hattusha Orchestral Ensemble; http://www.kaleidoscopeurope.net/en/pages.php?type=details&page=music) consisting of turkish, portuguese, italian and hungarian musicians, which was a very special and unique experience. The musicians, supported by a symphony orchestra, played traditional music partly on old instruments, as put down in Hittite pictures. In addition to that those persons who did actually play the old instruments were clad in Hittite garments. The variety of music styles went from very solemn, rather soulful songs to very vivacious pieces of music which made the audience participate by clapping the beat. All in all it was a very nice performance! In case you get the opportunity to see them you should definitely seize it!



On the way we met Bielefelder, Hannoveraner and other Turks that live or have lived in Germany and had some brilliant conversations. Unfortunately we never stay long enough to actually be able to accept any of the plenty invitations (ranging from drinking tee up to participating in a Turkish marriage), such a shame!

If it was up to Michael, I suppose we would have stayed in Derekutuğun or Bayat respectively, because full moon is approaching and the mayor invited us to do some hunting down at the river, because there are so many wild boars around (Of course, as Islamic people are not allowed to eat pork, they are quite happy to have some pork-eaters at hand, who are ready to hunt for their dinner.). ;-)

Well we are back to Ankara anyway, where we will take a look at the Museum for Anatolian Civilizations, before going to the airport on friday night to pick up another travelling fellow. With her we will be going on with our second tour around Turkey heading towards Georgia and Armenia via Boğazkale (Hattusha), Erzincan and Erzurum (where it already snowed yesterday). We will see how far we will get.


Ah yes, I almost forgot: during a spontaneous visit to a pet-clinic in Ankara (no, Ulysses is fine, we were there because the cats of our friends caught a cold) I saw a photo of Kemal Mustafa Atatürk, sitting in a car beside his Weimaraner (“Fox”). The vet was quite amazed that I know Weimaraners (I had asked whether the picture was an original or a fake) and mostly delighted to see and touch a longhaired Weim.




Take care and enjoy a (hopefully) golden October, and to al the hunters out there: Waidmannsheil!